Ölpreisverfall: AUA zahlte weniger, Tickets billiger

Zeitungen werden auf der AUA-Kurzstrecke nicht mehr offeriert.
AUA-Tankrechnung 2014 "spürbar billiger" geworden. 11,2 Mio. Passagiere bedeuten ein Minus von sechs Prozent.

Die Tankrechnung der Austrian Airlines (AUA) ist durch den Ölpreisverfall nach eigenen Angaben "spürbar billiger geworden", so Sprecher Peter Thier am Montag. Allerdings nicht so viel billiger, wie für Autofahrer an der Zapfsäule. "Das liegt daran, dass wir uns gegen Preisschwankungen absichern", sagte Thier. Für die Kunden sei das Fliegen mit der AUA aber 2014 bereits billiger geworden.

Europaflüge sind demnach 2014 im Schnitt um etwa 3 Prozent günstiger, bei USA- und Asienflügen sind die durchschnittlichen Ticketpreise im Jahresvergleich um 5 Prozent gefallen. Am günstigsten fliegt noch immer der, der beim Datum flexibel ist, ultragünstige Lockangeboten sind aber seltener geworden. "Wir glauben aber nicht, dass Tickets noch billiger werden, weil wir auch Gegenläufer zum gesunkenen Ölpreis sehen." Der niedrige Ölpreis komme in Europa nicht so stark an, weil der US-Dollar - die Währung in der Öl abgerechnet wird - gegenüber dem Euro zulegt hat. Durch die Krisenherde in Nahost und der Ukraine sei auch die allgemeine Nachfrage nach Flügen gesunken.

Weniger Flüge, höhere Auslastung

Die AUA hat 2014 um 6 Prozent weniger Flüge durchgeführt. Die Zahl der Starts betrug knapp 127.000, geht aus den am Montag veröffentlichten Verkehrszahlen hervor. Auch die Passagierzahlen waren rückläufig. In Summe stiegen an die 11,2 Mio. Fluggäste in die Flieger mit der rot-weiß-roten Heckflosse, ein Minus von 1,1 Prozent gegenüber 2013.

Zum Jahresende ging es bei den Passagieren nochmals deutlich nach unten. Bei den Fluggastzahlen für Dezember stand ein Minus von 7,6 Prozent, darüber hinaus wurden im letzten Monat des Jahres um 8,8 Prozent weniger Flüge durchgeführt. Die Anzahl der Flugbewegung steht derzeit unter besonderer Beobachtung, da von den Starts und Landungen auch die Notwendigkeit einer dritten Piste am Flughafen Wien abgeleitet wird.

Ölpreisverfall: AUA zahlte weniger, Tickets billiger
Passagierzahlen, Zahl der Flüge, Sitzladefaktor - jeweils Lufthansa und AUA 2014 Grafik 0045-15-Luftfahrt.ai, Format 88 x 50 mm

Krisenherde

Aufgrund der Expansion auf den Langstreckenflügen nach Nordamerika hat die AUA im Gesamtjahr 2014 dennoch mehr Sitzkilometer angeboten, die Auslastung blieb mit 78,9 Prozent auf Jahressicht in etwa stabil. Das Passagierminus hängt in erster Linie mit den Krisen im Nahen Osten und in der Ukraine zusammen: Die Destinationen Kharkov und Dnjepropetrovsk waren im Sommer 2014 für knapp fünf Wochen komplett gestrichen und wurden danach nur reduziert wieder aufgenommen. Auch das Flugprogramm nach Russland wurde wegen der schwachen Nachfrage ausgedünnt. Erbil im Irak musste aufgrund der Sicherheitslage im August größtenteils vorübergehend eingestellt werden. Bagdad kann seit dem 30. Jänner 2014 und Tripolis in Libyen seit dem 21. März 2014 aus Sicherheitsgründen nicht mehr angeflogen werden.

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