Ökonomen: Japans Wirtschaft schrumpft wegen Handelsstreit

Offenbar gab es im ersten Quartal einen kleinen Rückgang der Produktion. Die OECD sieht ebenfalls schlechte Vorzeichen.

Die japanische Wirtschaft droht zum Opfer des chinesisch-amerikanischen Handelskonfliktes zu werden. Im ersten Quartal dürfte die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt aufs Jahr hochgerechnet um 0,2 Prozent geschrumpft sein, sagen von Reuters befragte Ökonomen voraus.

Und auch die OECD sieht in ihrem am Montag veröffentlichten Vorlaufindikatoren schlechte Vorzeichen. Das Wachstum schwäche sich in Japan ab.

"Verschlechternd"

Die Regierung selbst beschreibt die Konjunkturlage in ihrer neuen Einschätzung als "sich verschlechternd". Der von ihr veröffentlichte Indikator - der beispielsweise Industrieproduktion, Beschäftigung und Einzelhandelsumsatz berücksichtigt - fiel im März auf minus 0,9 Punkte, wie die Staatskanzlei mitteilte.

Japan macht der Zollstreit zwischen seinen beiden wichtigen Exportmärkten China und USA zu schaffen. Dieser hat bereits zur Unterbrechung von Lieferketten geführt. Zudem hat sich die Nachfrage aus der Volksrepublik abgekühlt, der das schwächste Wirtschaftswachstum seit drei Jahrzehnten droht.

Höhere Mehrwertsteuer

Verdüstert werden die Aussichten für die japanische Konjunktur auch durch die Absicht der eigenen Regierung, im Oktober den Mehrwertsteuersatz von acht auf zehn Prozent anzuheben.

Dies könnte den privaten Konsum belasten, da sich Waren verteuern dürften. Daher gibt es bereits Spekulationen, wonach Ministerpräsident Shinzo Abe den Schritt verschieben könnte.

Die Regierung veröffentlicht am kommenden Montag ihre erste Schätzung für das Abschneiden der japanischen Wirtschaft im ersten Quartal.

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