Ökonomen: Gezielte Coronahilfen finanzieren sich zur Hälfte selbst

Es wird wieder etwas mehr Geld ausgegeben
Gezielte Coronahilfen schwächen außerdem negative Effekte auf BIP und Jobs stärker ab als Gießkannen-Transfers

Laut einer Analyse des Wiener Centre of Economic Scenario Analysis and Research (Cesar) können gezielte Corona-Hilfsmaßnahmen nicht nur negative Effekte des Lockdowns auf das BIP und den Arbeitsmarkt reduzieren, sie finanzieren sich auch zu einen Gutteil selbst.

Dies geschehe über Steuerrückflüsse, die aufgrund der Hilfen höher ausfallen als bei ungezielten "Gießkannen-Transfers".

Der Cesar-Ökonom Kurt Kratena erstellte in seiner Analyse drei Szenarien zum Corona-Lockdown. Das erste Szenario stellt die Auswirkungen auf die Wirtschaft ohne jegliche Hilfsmaßnahmen dar.

Er berechnet einen negativen Effekt auf das Bruttoinlandsprodukt von 6 Prozent und ein Minus bei den Jobs von 135.000, was die Arbeitslosigkeit auf 9,3 Prozent ansteigen ließe.

Das zweite Szenario bezieht gezielte Hilfen in das Modell mit ein, während das dritte Szenario ungezielte "Gießkannen-Transfers" unterstellt.

Für beide Fälle geht die Studie von Transfers in Höhe von 12,4 Mrd. Euro aus, was der Höhe der schon von der Regierung zur Verfügung gestellten Mittel entspreche (4,6 Mrd. Euro Kurzarbeit, 2,0 Mrd. Härtefallfonds, 5,8 Mrd. Notfallfonds).

Weiters geht die Analyse davon aus, dass gezielte Maßnahmen den unteren 30 Prozent der Einkommensverteilung zu Gute kommen, während im dritten Szenario die Transfers an alle Haushalte in gleicher Höhe verteilt werden.

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