
© Reinhard Vogel
ÖBB wollen "Ticket-Dschungel vereinfachen"
Im Dezember tritt ein neuer ÖBB-Fahrplan in Kraft. Mit "Preisanpassungen" ist zu rechnen.
Mit Mitte Dezember tritt ein neuer ÖBB-Fahrplan in Kraft. Dieser bringt insbesondere für Reisende von und nach Tirol mehr Verbindungen und kürzere Fahrzeiten. Wiedereingeführt werden auch zwei Direktzüge zwischen Graz und Linz sowie ein Tagzug Wien - Venedig. Das definitive Aus gibt es hingegen für die direkte Korridorzugverbindung zwischen Lienz und Innsbruck, sagte ÖBB-Chef Christian Kern am Mittwoch.
Aus für drei Hundetickets
Kunden sollten sich auch auf geänderte Ticketpreise einstellen. Allerdings soll es neben Verteuerungen auch Verbilligungen geben. Details wollte Kern nicht nennen, das sei noch "work in progress". Vor allem aber solle der "Ticket-Dschungel vereinfacht" werden. Aktuell gebe es noch 61 unterschiedliche Tickets, diese sollen reduziert werden. So gibt es beispielsweise drei Hundetickets, für den "Schoßhund, den gemeinen Hund und den Diensthund", erklärte Kern. Mittelfristig soll dann die "Preiserhöhung an die Inflation angepasst werden", sagte Kern.
Insgesamt soll der neue Fahrplan zu einem "bemerkenswerten Zeitgewinn für die Kunden" führen, sagte Kern. Im Fernverkehr werden zwei zusätzliche Verbindungen von Klagenfurt nach München sowie eine Business-Verbindung von München nach Wien sowie von Wien nach Salzburg eingeführt. Der Tageszug Wien - Venedig über Villach soll das bestehende Nachtreisezug-Angebot nach Italien ergänzen. "Ich bin gespannt ob sich die verbale Bekennerschaft auch im realen Ticketkauf niederschlägt", sagte Kern. Mit der Fertigstellung des Salzburger Hauptbahnhofs werden neue Umsteigemöglichkeiten geschaffen.
Schneller nach Tirol

Im Nahverkehr führt der neue Fahrplan zu "mehr Haltestellen und Intervallverkürzungen", sagte Kern. So wird im Innviertel das Angebot um 20 Prozent erweitert, Ried wird zum Vollknoten. In Tirol wird die S-Bahn nach Jenbach verlängert, in Vorarlberg das Angebot mit vier neuen Zügen auf der Achse Lindau - Bregenz - Bludenz verdichtet. In Salzburg werden zwei neue S-Bahn-Haltestellen in Betrieb genommen (Salzburg Liefering und Straßwalchen West). In der Ostregion bekommt die S50 einen Halbstundentakt.
"Dort, wo Improvisation und Spontanität gefordert sind, tun wir uns schwer."

Insgesamt nehmen die ÖBB in den kommenden Monaten für Verbesserungen 35 Millionen Euro in die Hand, erklärte Kern. Das auch für Banalitäten wie "Duftbäume in den Toiletten", so der Bahn-Chef.
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