ÖBB-Güterverkehr braucht neuen Sanierer

Dritter Vorstand – ÖBB-Chef Christian Kern muss den Sanierungskurs bei der angeschlagenen Güterverkehrstochter Rail Cargo Austria (
RCA) nachbessern. Vor allem personell: Die Bahn sucht einen dritten Güter-Vorstand, der vor allem das internationale Geschäft ausbauen soll.
Dass der erst Anfang 2011 bestellte RCA-Vertriebschef Erik Regter – der wie Kern aus dem Verbund-Konzern kommt – gehen muss, dementierte Kern nach der Aufsichtsratssitzung der ÖBB-Holding am Montag: "Regter wird weder abgelöst noch geht er selbst. Aber wir müssen uns verstärken." Nicht nur in der Chefetage, sondern auch auf anderen Management-Ebenen. Der neue Vorstand soll unter anderem einen so genannten Low-Cost-Carrier in Südosteuropa aufbauen.
Obwohl der Job erst ausgeschrieben wird, tauchen bereits erste Namen auf. Gute Chancen soll McKinsey-Berater Georg Kasperkovitz haben. Im Gespräch sind auch der ehemalige McKinsey-Berater Christian Wolff und der frühere ÖBB-Infrastrukturvorstand Arnold Schiefer, Chef der ungarischen Gütertochter RCH. Auch für eine interne Besetzung wird der Posten, so Kern, ausgeschrieben. Der Aufsichtsrat segnete die Verstärkung des Managements ab.
Vorteilscard
Von den ÖBB auf eine Geduld- und Nervenprobe gestellt werden derzeit rund 30.000 Vorteilscard-Besitzer. Wegen technischer Probleme verzögert sich die Verlängerung der Karten, mit den abgelaufenen ist aber kein Online-Ticketkauf möglich. Die betroffenen Kunden müssen sich am Schalter eine vorläufige Karte lösen, die drei Monate gültig ist. "Wegen einer Software-Umstellung haben wir einen Rückstau, der bis Mitte oder Ende März behoben sein sollte", erklärt ÖBB-Sprecherin Sarah Nettel. Hintergrund ist die Kündigung eines Outsourcing-Vertrages mit einem IT-Dienstleister. Die ÖBB machen die Kartenabwicklung nun wieder selbst.
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