ÖBB bauen Nachtverkehr aus: Ab Jänner Nachtzug Wien-Brüssel

ÖBB bauen Nachtverkehr aus: Ab Jänner Nachtzug Wien-Brüssel
Bundesbahnen sind bereits jetzt größter Anbieter in Europa. Bahnchef Mathä spricht von 10.000 zusätzlichen Arbeitskräften in den nächsten Jahren.

Ab Jänner 2020 planen die ÖBB einen Nachtzug von Wien nach Brüssel, ein Jahr später soll eine direkte Nachtverbindung nach Amsterdam folgen, sagte ÖBB-Chef Andreas Matthä im Gespräch mit der Wiener Zeitung. Die ÖBB versuche auch einen Railjet nach Triest zu führen, da aber die Trassen für kommendes Jahr vergeben seien, gehe das frühestens übernächstes Jahr.

Die Nachfrage nach dem Nachtzugangebot der ÖBB ist laut Angaben des Unternehmens deutlich gestiegen. Im Dezember 2016 hatten die ÖBB einen großen Teil des Nachtzuggeschäfts der Deutschen Bahn übernommen. Die deutsche Staatsbahn hatte ihr gesamtes Nachtzuggeschäft eingestellt. Im August diesen Jahres wurde eine Nachzug-Kooperation mit den staatlichen Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) vereinbart. Die Schweizer hatten ihr Nachtzuggeschäft bereits 2009 aufgegeben. 

Die ÖBB sind mit ihren sogenannten Nightjets hingegen der größte Anbieter im Nachtverkehr in Europa. Dieses Jahr wurden 13 weitere Nightjet-Garnituren bestellt, die im Laufe des Jahres 2022 in den Dienst gestellt werden sollen.

Ausbau der Seidenstraße

Die ÖBB bemühen sich weiter um einen Ausbau der Bahnverbindung nach China, also einen Anschluss an die neue Seidenstraße, wobei aus Matthäs Sicht sowohl Wien als auch Budapest Endpunkte werden könnten: "Das wäre in unserem Interesse, weil die ÖBB auch den ungarischen Güterverkehr betreibt".

Die ÖBB wollen laut Matthä bis 2030 im Verkehrsbereich CO2-neutral sein. Dieselantriebe bei Bussen und Lokomotiven sollen bis dahin durch alternative Antriebe ersetzt werden. Bis 2050 soll das gesamte Unternehmen, inklusive Gebäuden, CO2-neutral sein, kündigte Matthä an.

10.000 neue Mitarbeiter benötigt

Die Bahn wird in den nächsten Jahren 10.000 neue Mitarbeiter brauchen, einige davon in neuen Berufen, etwa Experten für Datenverarbeitung und Elektronik. Das überfordere den österreichischen Arbeitsmarkt. Daher sei eine Initiative gegen Facharbeitermangel nötig, sagte Matthä zur Wiener Zeitung.

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