Obi-Mutter Tengelmann übernimmt Textildiskonter KiK ganz

GERMANY-PAKISTAN-ECONOMY-TEXTILE-COURT-CRIME-FIRE
Im Gegenzug wird die Beteiligung an Tedi abgegeben. Tengelmann und Geschäftspartner Stefan Heinig gehen künftig getrennte Wege.

Tengelmann-Chef Christian Haub ordnet den deutschen Handelskonzern neu und wird dazu den Textildiskonter KiK komplett übernehmen. Dazu werde Tengelmann mit Wirkung zum 1. Jänner 2021 die aktuell von der H.H. Unternehmensgruppe gehaltenen Anteile an KiK erwerben, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Stillschweigen

Im Gegenzug kauft die H.H. Unternehmensgruppe zum 30. April 2021 die im Besitz von Tengelmann befindliche Beteiligung an dem Non-food-Diskonter Tedi. Über den jeweiligen Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Die Transaktionen stünden unter den üblichen kartellrechtlichen Vorbehalten.

Nach mehr als 25 Jahren gemeinsamer erfolgreicher Zusammenarbeit gingen die beiden Familienunternehmen künftig getrennte Wege, heißt es in der Mitteilung. Die Unternehmensgruppe um den langjährigen Haub-Geschäftspartner Stefan Heinig hielt bisher 15,2 Prozent an KiK.

Tengelmann ist mit 30 Prozent an Tedi beteiligt. "Künftig werden wir unsere unternehmerischen Vorstellungen getrennt voneinander umsetzen, bleiben aber freundschaftlich verbunden", wird der allein geschäftsführende Gesellschafter der Unternehmensgruppe Tengelmann, Christian Haub, in der Mitteilung zitiert.

Erbstreit

Zur Unternehmensgruppe Tengelmann gehören neben KiK und der Baumarktkette Obi auch zahlreiche Beteiligungen an Start-up-Unternehmen. Im Jahr 2019 setzte die Gruppe mit ihren mehr als 90.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 8,1 Mrd. Euro um.

Christian Haub hatte nach dem plötzliche Verschwinden seines Bruders Karl-Erivan Haub bei einer Skitour in den Walliser Alpen das Ruder in der Unternehmensgruppe übernommen. In der Tengelmann-Familie schwelt seitdem ein Erbstreit.

Kommentare