Nur ein Miniwachstum im ersten Quartal

Gelbe Forsythienblüten vor blauem Himmel.
Ein kleines Plus von 0,2 Prozent erzielte Österreichs Wirtschaft zu Jahresbeginn.

Schwächer als gedacht ist Österreichs Wirtschaft zu Jahresbeginn gewachsen. Das BIP lag heuer im ersten Vierteljahr nur 0,2 Prozent über dem Vorquartal, teilte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am Freitag mit – an sich hatte man mit ein Plus von 0,3 Prozent errechnet. Im Jahresabstand ergibt sich ein Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.

Davor, von Oktober bis Dezember, hatte das heimische Bruttoinlandsprodukt real noch um 0,4 Prozent zugelegt - der Aufschwung habe sich "somit zwar nicht beschleunigt, zumindest aber gefestigt". Das Wachstum erhalte seit dem 3. Quartal 2013 wieder verstärkt Impulse aus dem Ausland.

Das Wetter begünstigte zuletzt die wirtschaftliche Aktivität in den Außenberufen - der Winter war ja außergewöhnlich warm und trocken. Die erhöhten geopolitischen Spannungen, Stichwort Ukraine, hätten die Stimmung der österreichischen Betriebe und privaten Haushalte zuletzt jedoch gedämpft.

Die heimischen Exporte haben zuletzt spürbar angezogen, doch hat das im Inland bisher noch nicht zu höheren Investitionen geführt - auch weil der Privatkonsum nach wie vor sehr verhalten ist, sagte Wifo-Experte Christian Glocker .

Vieles fraglich

In der Vergangenheit habe ein Exportplus - die Warenausfuhren lagen im 1. Quartal um 1,6 Prozent über dem Vorquartal - immer wieder höhere Investitionen in Österreich gebracht, "das steht aber noch aus", so Glocker: "Da sehen wir noch keinen Beginn eines starken Zyklus - damit haben wir zum Teil gerechnet, zum Teil aber auch nicht." Denn auch die günstige Refinanzierungssituation, Stichwort niedrige Zinsen, würde eigentlich für ein Anspringen sprechen.

Das Bild der Wirtschaftsindikatoren, die auch eine wichtige Basis für die Ermittlung der nächsten Konjunkturprognose - geplant für 26. Juni - darstellen, sei nicht einheitlich, sondern "sehr differenziert", sagt der Wifo-Experte.

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