Nowotny: "Bessere Aussichten für Europa"

Ein Mann im Anzug gestikuliert mit erhobenen Händen.
Für 2014 wird mit einem positiven Wachstum von rund einem Prozent gerechnet.

Die wirtschaftlichen Aussichten für Europa - auch für Ost-Mitteleuropa - sind nach Ansicht von Notenbank-Gouverneur Ewald Nowotny heute weit besser als vor einem Jahr. "Wir haben eine Erholung", sagte Nowotny am Dienstag bei der Euromoney-Konferenz in Wien.

Zwar sei die Wirtschaft der Eurozone 2013 noch um 0,4 Prozent geschrumpft, doch für heuer werde mit einem positiven Wachstum von rund einem Prozent gerechnet, und "es könnte Potenzial nach oben geben", sagte Nowotny. Nur in Zypern und Slowenien werde die Wirtschaft heuer schrumpfen, in allen anderen Ländern der Eurozone werde es ein Wachstum geben. Einige Länder wie Deutschland oder Österreich könnten auch zwei Prozent Wachstum erreichen, aber er bleibe vorsichtig und gehe von etwas niedrigeren Erwartungen aus.

Zur Erholung habe auch die Geldpolitik beigetragen, sowohl im Hinblick auf die Zinspolitik als auch im Hinblick auf die Liquidität. Die EZB habe im Vergleich mit der US-Fed und der Bank of England wesentlich vorsichtiger agiert, sagte Nowotny. Die EZB sei nach wie vor bereit, mit ihrer Zinspolitik unterstützend zu wirken, solange das mit dem Inflationsziel von unter 2 Prozent vereinbar sei. Für die Eurozone sehe man weder ein Inflations- noch ein Deflationsrisiko, so der Nationalbank-Chef, "weder kurz- noch mittelfristig".

Produktion in Eurozone mit kräftigem Plus

Die Produktion in der Eurozone ist im November so kräftig gestiegen wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Die Unternehmen stellten 1,9 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte. Ökonomen hatten lediglich ein Plus von 1,4 Prozent erwartet, nachdem es im Oktober noch ein Minus von 0,8 Prozent gegeben hatte.

Besonders kräftig zog die Produktion von Investitionsgütern wie Maschinen und Fahrzeugen an. Damit mehren sich die Hinweise für eine Konjunkturbelebung. Zuvor hatten bereits die Einkaufsmanager-Indizes ein Wachstum signalisiert. Im dritten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Eurozone lediglich um 0,1 Prozent gewachsen, für das Jahresende deutet sich nun eine größere Steigerung an.

Irland meldete mit 11,7 Prozent den kräftigsten Anstieg, während Griechenland mit 2,2 Prozent den größten Rückschlag verkraften musste. In Deutschland zog die Produktion mit 2,4 Prozent überdurchschnittlich stark an.

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