Novomatic steigt bei Lotterien ein

Nachdem Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) jüngst bekanntgegeben hat, den bereits teilstaatlichen Casinos-Austria-Konzern voll verstaatlichen zu wollen, ist der niederösterreichische Glücksspielkonzern Novomatic nun bei den mehrheitlich zu den Casinos Austria gehörenden Lotterien eingestiegen. Novomatic hat knapp 8 Prozent von der B&C Industrieholding übernommen. Die Holding ist eine 100-Prozent-Tochter der B&C Privatstiftung rund um Ex-Bank Austria-Chef Erich Hampel.
Im Inland gelten die Casinos Austria und Novomatic als Erzrivalen, zumal jetzt Novomatic auch Vollcasinos betreiben will. Zwei der drei neuen Spielbanklizenzen für Wien und Niederösterreich hat Novomatic zugesprochen bekommen, wegen Beschwerden der Casinos Austria liegen die Novomatic-Projekte im Wiener Prater und in Bruck an der Leitha aber auf Eis.
Laut Standard wurde das Vorkaufsrecht der Lotterien-Miteigentümer umgangen, indem die B&C-Tochter BAIH, die das Lotterien-Paket halte, übernommen wurde.
Interessenten
Die Eigentümer der Lotterien sind neben den Casinos Austria und der B&C-Gruppe der ORF und diverse Banken - darunter die Kirchenbank Schelhammer & Schattera. Letztere will ihre Anteile am Casinos-Konzern schon länger loswerden. Die vielen Casinos-Eigentümer sind mittels Syndikatsverträgen aneinander gebunden. Die meisten von ihnen haben bereits erklärt, ihre Anteile zu verkaufen, wenn der Preis stimmt. Neben Finanzminister Schelling hat auch eine Reihe privater Investoren Interesse bekundet. Schelling will die Anteile aufkaufen um sie später möglichst gewinnbringend weiterzugeben.
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