Notenbanken stellen weiter Billiggeld in Aussicht
Eine sehr expansive Geldpolitik für absehbare Zeit ist das, was die US-Wirtschaft braucht.“ Diesen Satz von US-Notenbankchef Ben Bernanke hörten nicht nur die Teilnehmer bei einer Veranstaltung in Cambridge am Mittwochabend. Er ging rasant um die ganze Welt. Bedeutet er doch, dass die Federal Reserve nicht daran denkt, die Ära des Billiggeldes zu beenden. Die Zinsen werden auf Rekordtief bleiben. Und auch den Aufkauf von Staatsanleihen und Immo-Papieren wird die Notenbank nicht so bald drosseln. Sie wird weiterhin Monat für Monat 85 Milliarden Dollar in diese Aufkäufe stecken. Weniger ausgeben will Bernanke erst dann, wenn die US-Arbeitslosenrate spürbar gesunken ist.
Bleibt die Ware Geld weiterhin billig, wird auch weiter viel Geld Richtung Aktienmärkte fließen, meinen Experten. Das war am Donnerstag deutlich zu sehen: An den großen Börsen zogen die Kursniveaus an, in Hongkong ging es sogar um 2,6 Prozent nach oben.
Niedrige Zinsen „für einen längeren Zeitraum“ hatte vor kurzem auch Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) versprochen. EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen präzisierte nun diese Zeitspanne: Es gehe nicht um sechs oder zwölf Monate, „es geht darüber hinaus“, sagte er in einem TV-Interview.
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