Nokias Produktion wandert nach Asien

Ein weißes Nokia Smartphone mit Windows Phone wird in zwei Händen gehalten.
Die Finnen haben den Smartphone-Umstieg verschlafen. Jetzt wird die Produktion verlagert, tausende Stellen fallen weg.

Der kriselnde Handyriese Nokia streicht erneut tausende Stellen: In Ungarn sind 2300 Mitarbeiter betroffen, in Mexiko 700, in Finnland 1000. Ein Teil der Produktion von Smartphones soll nach Asien verlegt werden, wodurch die Kosten weiter gedrückt werden, teilten die Finnen mit. Der Stellenabbau soll in mehreren Phasen im Laufe des Jahres erfolgen.

Die Mehrzahl der Zulieferer sitze in Asien, mit einer Handy-Produktion vor Ort ließen sich die Zeiten von der Entwicklung bis zur Marktreife der Telefone verkürzen, hieß es zur Begründung. In den drei Werken sollen sich die verbleibenden Mitarbeiter künftig nur noch um die Anpassung von Smartphones an die Märkte in Europa und den USA kümmern.

Zu später Umstieg

Im traditionellen Handygeschäft hat Nokia den rechtzeitigen Einstieg auf die Smartphones verschlafen und kämpft nun mit sinkenden Marktanteilen. Im Schlussquartal war der Gewinn um mehr als 70 Prozent eingebrochen.

Auch die Gemeinschaftsfirma mit Siemens, der Netzwerkbauer Nokia Siemens Networks (NSN), dreht zurzeit an der Sparschraube und kündigte zum Jahresanfang die Streichung jeder dritten Stelle in Deutschland an. Insgesamt baut Nokia-Chef Stephen Elop damit 30.000 Arbeitsplätze ab. Einschließlich des Nokia Siemens-Geschäfts beschäftigte der Konzern Ende vergangenen Jahres 130.000 Mitarbeiter.

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