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Nokia will Alcatel-Lucent für 15 Milliarden Euro kaufen
Im umkämpften Geschäft der Netzwerk-Ausrüster steht ein großer Deal bevor.
04/15/2015, 08:13 AM
Die Fusionspläne der Netzwerk-Ausrüster Nokia und Alcatel-Lucent sind offiziell. Nokia gab am Mittwoch ein Angebot für Aktien des in Paris ansässigen Konkurrenten bekannt. Der finnische Konzern bietet 0,55 neue Aktien für einen Anteilsschein von Alcatel-Lucent. Damit werde Alcatel-Lucent mit insgesamt 15,6 Milliarden Euro bewertet, hieß es. Die Übernahme soll in der ersten Jahreshälfte über die Bühne gehen.
Bis 2019 erwartet Nokia eine Einsparung von rund 900 Mio. Euro bei den Betriebskosten. Es sei das Richtige zur richtigen Zeit, sagte Nokia-Chef Rajeev Suri, der auch dem neuen Konzern vorstehen soll.
Der einstige Handy-Weltmarktführer hatte am Vortag angekündigt, sich neu erfinden und nun in der hart umkämpften Netzwerk-Branche zur Nummer eins aufsteigen zu wollen.
Zusammen würden die beiden Firmen auf 35 Prozent Marktanteil im Netzwerkgeschäft kommen und damit derzeit zur weltweiten Nummer drei werden. Nummer eins Ericsson bleibt mit 40 Prozent voran, der chinesische Huawei-Konzern knapp dahinter. Größe ist laut Gartner-Analyst Sylvain Fabre vor allem in dieser von Preiskämpfen gebeutelten Branche entscheidend. Die Zahl der Kunden sei ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Hinzu käme, dass Nokia und Alcatel zusammen mehr Patente hätten.
Die weiteren Vorteile liegen Experten zufolge trotz möglicher Probleme bei der Integration der Firmen auf der Hand. So sei Alcatel gut in den USA aufgestellt. Nokia habe auf dem wichtigen Schlüsselmarkt hingegen Nachholbedarf, sei dafür aber in Europa und Japan stark.
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