Niki-Mutter Air Berlin verlässt Luftfahrtverband

Niki-Mutter Air Berlin verlässt Luftfahrtverband
Der Umgang mit den stark wachsenden Golf-Airlines spaltet die Branche in Europa.

Die Niki-Mutter Air Berlin kündigt ihre Mitgliedschaft bei der Association of European Airlines ( AEA). Innerhalb des europäischen Luftfahrtverbandes schwelt ein Konflikt im Umgang mit den stark expandierenden Golf-Airlines Emirates, Etihad und Co. Vor Air Berlin haben bereits Iberia und British Airways die AEA verlassen.

"Wir sehen keine Zukunft in einer protektionistischen Luftverkehrspolitik in Europa. Im Gegenteil: die Liberalisierung zwischenstaatlicher Abkommen wird eine weitere Konsolidierung sowie neue, innovative Geschäftsmodelle fördern, und somit allen Fluggästen zu Gute kommen. Mit ihrer aktuellen Ausrichtung und Interessensvertretung kommt die AEA diesen Ideen nicht nach, sondern lässt sich von Fluggesellschaften treiben, die eine neue Mauer um Europa bauen wollen", erklärte der Chef von Air Berlin, Stefan Pichler.

Pichler meint damit Fluggesellschaften wie die AUA-Mutter Lufthansa oder Air France-KLM, die seit längerem vor den arabischen Airlines warnen. AUA und Lufthansa orten einen unfairen Wettbewerb und intervenieren daher gegen die Flugrechte der Golfcarrier in Europa. Emirates, Etihad und Qatar Airways würden mit deren Mega-Airports in Dubai, Abu Dhabi und Doha massiv Passagiere abziehen.

Mit Ende März hatten bereits Iberia und British Airways die AEA verlassen. Deren gemeinsame Holding, die International Airlines Group (IAG), habe keine Probleme mit den Mitbewerbern vom Arabischen Golf. Qatar Airways hält seit Jahresbeginn knapp 10 Prozent an der IAG. Bei Air Berlin ist Etihad mit fast 30 Prozent beteiligt, die Finanzspritzen der Scheichs halten die Niki-Mutter derzeit in der Luft.

Kommentare