Nike läuft der Konkurrenz davon

Ein hellgelber Nike Free 5.0 Laufschuh mit türkisfarbenen Akzenten und weißem Logo.
Sportartikel-Riese steigert Umsatz um zehn Prozent auf 27,3 Milliarden Euro.

Christian Ronaldo, Neymar und Zlatan Ibrahimovic – viele Top-Kicker erzielen ihre Tore in grell-bunten Schuhen des US-Konzerns Nike. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/2015 (Stichtag: Ende Mai) hat der weltgrößte Sportartikel-Hersteller seine Konkurrenten deutlich abgehängt. Nike konnte den Umsatz um zehn Prozent auf umgerechnet 27,3 Milliarden Euro steigern. Der Umsatz des deutschen Rivalen Adidas (2014) pendelte sich bei 14,5 Milliarden Euro ein. Das macht ein Plus von lediglich zwei Prozent. Der Mitbewerber Puma erwirtschaftet etwa drei Milliarden Euro, der Laufschuhspezialist Asics rund 2,3 Milliarden Euro.

Indes kletterte der Nettogewinn des börsennotierten US-Riesen mit Sitz in Beaverton im Bundesstaat Oregon um 22 Prozent auf umgerechnet 3,32 Milliarden Euro. Am Freitagnachmittag legte der Nike-Aktienkurs an der Frankfurter Börse um mehr als vier Prozent auf 98,58 Euro zu.

Basketball- und Laufschuhe

„Das abgelaufene Geschäftsjahr war für Nike herausragend“, sagte Nike-Chef Mark Parker. "In unserer Unternehmensgeschichte war das Wachstumspotenzial nie größer als heute Die Bestellungen bis November seien um 13 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

In den USA sind vor allem die Basketballschuhe der Premium-Marken Jordan, LeBron und Kobe die großen Renner. „Die Amerikaner profitieren besonders vom reißenden Absatz von Basketballschuhen und übertrafen das achte Quartal in Folge die Gewinnerwartungen“, heißt es dazu. „Vor allem für Schuhe der Marken Jordan, LeBron und Kobe griffen die Amerikaner tief in die Tasche." Aber auch der Verkauf von Laufschuhen und Sport-Oberbekleidung verlief positiv. Neben den teuren Modellen trieb auch das lukrative Geschäft in eigenen Nike-Läden und im Internet die Gewinne an, wie Finanzvorstand Don Blair erklärte. Auch der Verkauf von Laufschuhen entwickelte sich positiv.

Fußballer, die auf Nike setzen

Cristiano Ronaldo und Sergio Ramos jubeln gemeinsam auf dem Fußballfeld.

SPAIN SOCCER UEFA CHAMPIONS LEAGUE
Ein Fußballspieler in gelbem Trikot sitzt auf einer Bank und schnürt seine Fußballschuhe.

Brazilian soccer player Neymar presents Nike's new
Zlatan Ibrahimović im gelben schwedischen Nationaltrikot beim Fußballspiel.

SWEDEN SOCCER UEFA EURO 2016 QUALIFICATION
Zwei Fußballspieler kämpfen um den Ball auf dem Spielfeld.

GERMANY SOCCER BUNDESLIGA

Zudem konnte Nike seine Sportbekleidung zu höheren Preisen losschlagen. Adidas hat ein enttäuschendes Geschäftsjahr (per Ende Dezember 2014) hinter sich. Aufgrund von Problemen in Russland und vergeblichen Angriffen auf Nike in Nordamerika hatte der Umsatz lediglich um zwei Prozent auf 14,5 Milliarden Euro zugelegt. Ein Wachstumsschub zu Jahresbeginn nährt bei Adidas allerdings Hoffnung auf bessere Zeiten.

Plus 24 Prozent im vierten Quartal

Nach Nordamerika ist Gesamt-Europa mit rund 6,36 Milliarden Euro Umsatz der zweitgrößte Markt, gefolgt von China mit 2,73 Milliarden Euro. Bei Nike legte der Gewinn im vierten Geschäftsquartal 2014/15 (per Ende Mai) überraschend kräftig um 24 Prozent auf 865 Millionen Dollar (771,9 Millionen Euro) zu, der Umsatz stieg um fünf Prozent auf 7,8 Milliarden Dollar (6,96 Milliarden Euro). Nike konnte Sportbekleidung zu höheren Preisen losschlagen und übertraf mit seinen Zahlen die Erwartungen von Branchenexperten.

Erwartungen übertroffen

Analysten hatten auch hier schwächere Zahlen erwartet. Nike rechnet nun mit einem um Währungseinflüsse bereinigten Umsatzplus im niedrigen zweistelligen Bereich im laufenden Geschäftsjahr. Analysten zeigten sich angetan von der Bilanz. „Durch die Bank extrembeeindruckend. Es ist beinahe atemberaubend, wie ein so großes Unternehmen jahrein jahraus derartige Zahlen vorlegen kann“, sagte Analyst Brian Yarbrough von Edward Jones. Händler nahmen die Zahlen positiv auf: Die Nike-Aktie kletterte nachbörslich an der US-Börse und auch in Frankfurt um mehr als zwei Prozent. Adidas-Papiere verloren in einem schwachen Marktumfeld indes 0,6 Prozent.

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