Niedriger Ölpreis: Russland setzt Kauf von Fremdwährung aus

Wladimir Putin sitzt an einem Tisch mit Mikrofonen vor russischen Flaggen.
Eine Kapitalflucht und ein Rubelverfall durch den Einbruch der Ölpreise sollen verhindert werden.

Als Reaktion auf den Einbruch bei den Ölpreisen will die russische Zentralbank den Kauf von Fremdwährungen vorübergehend aussetzen. Dies solle 30 Tagen gelten, teilte die Notenbank am Montag der Staatsagentur Interfax zufolge mit. Mit der Maßnahme sollen Kapitalflucht und ein Rubelverfall durch den Einbruch der Ölpreise verhindert werden.

Die Menschen in Russland können über ihre Banken dann keine fremden Währungen kaufen. Die Zentralbank teilte mit, mit diesem Schritt sollten die Schwankungen an den Finanzmärkten bei "großen Veränderungen auf dem weltweiten Ölmarkt" verringert werden.

Montagfrüh fielen die Notierungen für Rohöl aus der Nordsee und für US-Öl um jeweils etwa 30 Prozent - der stärkste prozentuale Einbruch seit fast 30 Jahren. Als eine Ursache für den Ölpreis-Crash gelten die gescheiterten Verhandlungen des Ölkartells OPEC mit den in der sogenannten OPEC+ zusammengefassten Förderländern wie Russland.

Das russische Finanzministerium versuchte Montagfrüh Sorgen zu zerstreuen, dass der Staat bei dauerhaft niedrigen Ölpreisen Aufgaben womöglich nicht mehr wahrnehmen könnte. In diesem Fall könne auf Mittel aus dem Nationalen Wohlfahrtsfonds zurückgegriffen werden, hieß es. Dieser verfüge über genügend Geld und könne Verluste ausgleichen.

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