Zweiter Neustart: KTM fährt seine Werke wieder hoch

Zusammenfassung
- KTM nimmt nach Produktionsstopp wegen fehlender Bauteile den Betrieb in Mattighofen und Munderfing wieder auf.
- Ab August wird auf vier Bändern im Vollbetrieb ohne Sommerpause produziert, alle Lieferketten sind reaktiviert.
- CEO Neumeister sieht KTM nach Sanierungsverfahren und 100.391 verkauften Maschinen im ersten Halbjahr 2025 wieder auf Erfolgskurs.
Beim Motorradhersteller KTM läuft in den Stammwerken in Mattighofen und Munderfing heute, Montag, die Produktion wieder an. Alle rund 1.000 Mitarbeiter kehren in den Normalbetrieb zurück.
In allen Produktionsbereichen wird in Tagschichten mit 5-Tage-Woche in Vollzeitbeschäftigung gearbeitet. Die derzeit noch geltende Betriebsvereinbarung endet für Angestellte und Arbeiter planmäßig mit Ende Juli. Die Produktion wird ab 28. Juli ohne Unterbrechung bis zur regulären Weihnachtspause laufen – eine Sommerpause ist nicht mehr vorgesehen. Auch die Lieferketten sind vollständig reaktiviert.
Zweiter Produktionsstopp wegen fehlender Bauteile
"Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle unseren Mitarbeitenden, die in den vergangenen Monaten mit großem Einsatz, Flexibilität und Zusammenhalt wesentlich dazu beigetragen haben, dass dieser Neustart möglich ist. Ihr Engagement in einer der herausforderndsten Phasen war und ist ein zentraler Erfolgsfaktor für die weitere Entwicklung des Unternehmens", zeigt sich KTM AG CEO Gottfried Neumeister via Aussendung dankbar für den starken Zusammenhalt innerhalb des Unternehmens. "Der Neustart der Produktion gibt uns die nötige Stabilität, um uns jetzt wieder ganz auf Qualität, Kundennähe und Weiterentwicklung zu konzentrieren."
Die Produktion wurde mit 28. April heruntergefahren. Wenige Wochen nachdem KTM AG, KTM Components GmbH und KTM Forschungs- und Entwicklungs GmbH 2024 Insolvenz angemeldet hatten, war die Fertigung der Motorräder schon einmal für drei Monate eingestellt worden. Das neuerliche Herunterfahren wurde mit fehlenden Bauteilen für die Fertigung begründet.
Im Sanierungsverfahren war es für 90 Tage nicht möglich, neue Verpflichtungen einzugehen. Daher herrschten Lieferengpässe, was zum nächsten Produktionsstopp führte. Dazu wurde die übliche Sommerpause von August auf Juli vorverlegt. Zugleich wurde die Arbeitszeit auf 30 Stunden pro Woche mit aliquoter Kürzung der Löhne- und Gehälter für Mai bis Juli reduziert.
CEO Gottfried Neumeister zeigte sich zuversichtlich, dass das Werk im August wieder im Vollbetrieb auf vier Bändern produzieren könne. Für das erste Halbjahr 2025 sah er KTM mit weltweit 100.391 verkauften Maschinen an Endkunden "wieder auf Erfolgskurs". Weitere 50.286 Stück wurden an Händler und Importeure geliefert.
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