Neuer Audi-Chef will "Leute mit 100 Prozent Transparenz"

FILE PHOTO: Audi board member Bram Schot attends the company's annual news conference in Ingolstadt
"Da reicht es mir nicht, dass wahr ist, was mir die Leute sagen. Ich will, dass mir die Leute alles sagen, was wahr ist."

Der neue Audi-Chef Bram Schot fordert als Konsequenz aus dem Dieselskandal ein Umdenken im Konzern. "Ich will Leute mit hundert Prozent Transparenz", sagte Schot in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Montagausgabe).

"Da reicht es mir nicht, dass wahr ist, was mir die Leute sagen. Ich will, dass mir die Leute alles sagen, was wahr ist." Und auch Fehler müssten dabei offen besprochen werden, schließlich sei keiner fehlerfrei.

"Transformationschef"

Schot hat seit der zwischenzeitlichen Festnahme seines Vorgängers Rupert Stadler im Juni das Unternehmen als Interimschef geleitet. Der Aufsichtsrat berief ihn jüngst mit Wirkung zum 1. Jänner 2019 zum ordentlichen Vorstandsvorsitzenden. Außerdem wird Schot dann auch Mitglied im Vorstand der Konzernmutter Volkswagen.

Dabei sieht sich Schot als Transformationschef, der den Konzern umbauen müsse. Bei Audi sei es 25 Jahre kontinuierlich aufwärtsgegangen. "Das hat viele verwöhnt und ein bisschen träge gemacht." Die Mitarbeiter müssten verstehen, "dass wir eine schwere gemeinsame Aufgabe haben".

Er warnte dabei indirekt auch vor Stellenkürzungen, wenn sich nichts ändere: Wenn er den jetzigen Output der 90.000 Mitarbeiter sehe, würde er sagen, es gebe zu viele Arbeitnehmer bei Audi, sagte Schot im dem Interview. "Jetzt kann man überlegen, mit weniger Leuten zu arbeiten. Oder mit den gleichen Leuten mehr Output erzeugen." Er wolle Letzteres und wisse zugleich, dass er dazu auch die Unternehmensstrategie fokussieren müsse: "Wir machen gerade zu viel."

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