Netztarife in Wien stiegen wegen Kosten für Pensionen

Im November soll die Verordnung für die neuen Netztarife in Begutachtung gehen. In den vergangenen Jahren waren die Tarife bei den meisten Netzbetreibern gesunken oder nur moderat gestiegen. Von 2011 bis 2012 betrug der Rückgang laut Energieaufsichtsbehörde E-Control im Österreich-Schnitt rund 0,45 Prozent. In Wien hingegen sind die Netzkosten für die Kunden im selben Zeitraum um 0,29 Prozent gestiegen.
Von 2012 auf 2013 wurde die Schere noch größer. Österreichweit wurden die Netztarife um 1,92 Prozent angehoben. In Wien jedoch betrug die Preissteigerung 7,6 Prozent. Für einen durchschnittlichen Haushaltskunden belaufen sich die Netzkosten in Wien heuer auf 4,47 Cent pro Kilowattstunde.
Plus 200 Millionen
Als Begründung für diese Entwicklung nennt Energie-Control-Vorstand Martin Graf die steigenden Ausgaben der Stromversorger für Pensionen. Davon seien zwar alle betroffen, „aber nicht im selben Ausmaß“. Bei Wien-Energie sei der Aufwand für die Altersvorsorge um 200 Millionen Euro in die Höhe geschnellt. Zusätzliche Ausgaben für die Pensionen gab es auch bei der Linz AG.
Ein weiterer Grund für höhere Netztarife sind höhere Personalkosten. Graf geht daher davon aus, dass die Zeiten sinkender Netztarife vorbei sind. Zumal Berechnungen der E-Control ergeben, dass bis 2020 etwa 8,7 Milliarden Euro für den Ausbau der österreichischen Stromnetzinfrastruktur und die Umstellung auf Smart Meter aufgewendet werden müssen.
Die durchschnittliche EBIT-Marge (Gewinn vor Steuern im Verhältnis zum Umsatz) der Energieunternehmen ist laut Graf auf rund sieben Prozent gesunken. Ohne Wien-Energie seien es knapp über zehn Prozent.
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