Netflix enttäuscht Investoren, Aktienkurs eingebrochen
Die schlagartige globale Expansion hat dem Online-Videodienst Netflix nur für kurze Zeit ein beschleunigtes Wachstum der Nutzerzahlen beschert. Obwohl Netflix Anfang Jänner in 130 neuen Ländern startete, wird für das laufende Quartal außerhalb der USA nur ein Zuwachs von zwei Millionen Nutzern erwartet. Die Anleger zeigten sich enttäuscht. Die Aktie verlor am Montag nachbörslich rund sieben Prozent, zunächst war der Rückgang sogar doppelt so hoch.
"Es gibt so viele Konkurrenten und sie arbeiten alle hart"
Netflix hat nun 81,5 Millionen Mitglieder weltweit, davon kommen knapp 47 Millionen aus dem langjährigen Kernmarkt USA. Gründer und Chef Reed Hastings sagte, das Wachstum werde anziehen, wenn es in mehr Regionen lokalisierte Versionen in Landessprachen geben werde. "Es gibt so viele Konkurrenten und sie arbeiten alle hart", räumte Hastings ein.
Der Umsatz wuchs im ersten Quartal im Jahresvergleich um rund 30 Prozent auf 1,81 Milliarden Dollar (1,6 Milliarden Euro) und der Gewinn von 24 auf 28 Millionen Dollar, wie Netflix nach US-Börsenschluss am Montag mitteilte. Der internationale Ausbau brachte außerhalb der USA einen operativen Verlust von 104 Millionen Dollar ein, während es im Heimatmarkt auf dieses Basis einen Gewinn von 413 Millionen Dollar gab.
Film mit Will Smith geplant
Genauso wie der schärfste international aktive Rivale Amazon investiert Netflix massiv in eigene Inhalte, um sich von Konkurrenten abzuheben. Es seien die großen ambitionierten Produktionen, die am stärksten Kunden anlockten, sagte Hastings. So sei für Sommer 2017 ein teurer Film mit Will Smith geplant. Außerdem werde wieder über die Möglichkeit nachgedacht, Videos für später auf ein Gerät herunterzuladen. Im Moment kann man bei Netflix nur direkt aus dem Netz streamen. In einem Flugzeug kann man somit meist nicht auf den Dienst zugreifen.
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