Nestlé hat Klage wegen Beihilfe zur Sklaverei am Hals

Der Schweizer Lebensmittelriese Nestlé ist in den USA mit einer Klage konfrontiert. Dem Konzern wird vorgeworfen, der auf thailändischen Fischerei-Schiffen grassierenden Sklaverei bewusst Vorschub zu leisten. Eine Anwaltskanzlei hat eine entsprechende Sammelklage eingereicht.
Menschenrechtsverletzungen für Katzenfutter
Käufer von Tiernahrungsmitteln werfen Nestlé darin vor, in vollem Wissen ein System der Versklavung und den damit zusammenhängenden Menschenhandel zu unterstützen. Der Konzern verberge diese mit der Produktion von Katzenfutter zusammenhängenden Menschenrechtsverletzungen, teilte die Kanzlei Hagens Berman mit. Die Klage wurde bei einem Bundesgericht in Kalifornien deponiert.

Männer und Knaben aus ärmeren Ländern wie Myanmar oder Kambodscha würden an Fischer-Kapitäne verkauft, heißt es in der Klage. Auf den Booten müssten sie für wenig oder gar kein Geld 20 Stunden am Tag unter gefährlichen Bedingungen arbeiten. Zudem würden sie misshandelt. Die Kanzlei ruft weitere Konsumenten auf, sich der Klage anzuschließen.
"Zwangsarbeit hat keinen Platz in unserer Lieferkette."
Nestlé reagierte prompt: "Zwangsarbeit hat keinen Platz in unserer Lieferkette", schrieb der Konzern in einer Stellungnahme. Die Konzernrichtlinien für Fisch und Meeresfrüchte würden alle Lieferanten verpflichten, die Menschenrechte zu beachten und sich an die Arbeitsgesetze zu halten.
Die Eliminierung von Zwangsarbeit in der Meeresfrüchte-Lieferkette sei eine gemeinsame Verantwortung. Nestlé arbeite mit globalen und lokalen Anspruchsgruppen zusammen, um dieses ernste und komplexe Problem anzugehen.
Zudem mache Nestlé bei einer Arbeitsgruppe der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) mit, die aus Vertretern der thailändischen Regierung, lokalen Meeresfrüchte-Lieferanten und internationalen Käufern bestehe. Diese Gruppe habe Trainingsrichtlinien für Fabriken, Erstverarbeiter und Fischzuchten entwickelt, um unfaire Praktiken zu stoppen.
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