OeNB klagt Duchatczek auf Schadenersatz

Ein Mann mit Brille und Anzug wirkt nachdenklich.
Die Nationalbank hält ihrem Ex-Vizegouverneur Verletzung von Aufsichtspflichten vor.

Die Österreichische Nationalbank ( OeNB) hat wegen des Schmiergeld-Skandals um ihre Banknotendruckerei OeBS Schadenersatzklage gegen den Ex-Vizegouverneur Wolfgang Duchatczek eingebracht, berichtet die Wiener Zeitung. Es geht um eine Streitsumme von 870.000 Euro.

"Um eine drohende Verjährung von Ansprüchen zu vermeiden, wurde eine Schadenersatzklage der OeBS gegen Herrn Dr. Wolfgang Duchatczek und ein anderes ehemaliges Organ der OeBS beim Handelsgericht Wien eingebracht. Seitens der OeBS wird primär eine schuldhafte Verletzung von Aufsichts- und Anzeigepflichten geltend gemacht, was vom Zivilgericht unabhängig von einem (nicht rechtskräftigen) Freispruch im Strafverfahren zu beurteilen ist", teilte die Nationalbank schriftlich mit.

Duchatczek wurde im Vorjahr beim OeBS-Schmiergeldprozess zu Druckaufträgen für Syrien und Aserbaidschan erstinstanzlich freigesprochen. Staatsanwalt Volkert Sackmann legte gegen die Freisprüche von Duchatczek und einen Prokuristen Nichtigkeitsbeschwerde beim Obersten Gerichtshof (OGH) ein.

Mitbetroffene

Dem Bericht der Wiener Zeitung zufolge zieht die Schadenersatzklage auch Ex-Notenbankgouveneur Klaus Liebscher und Ex-Münze-Chef Dietmar Spranz in Mitleidenschaft, die derzeit in der Banken-ÖIAG Fimbag für verstaatlichte Banken wie Hypo und Kommunalkredit zuständig sind. Duchatczeks Anwalt habe Liebscher und Spranz den Streit erklärt, da eine eventuelle Verletzung von Aufsichtspflichten nicht seinen Mandanten allein treffen könne.

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