Nationalbank hat Anleihen für 57 Milliarden Euro aufgekauft

OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny
Die Europäische Zentralbank hat seit Beginn der Anleihen-Käufe im März 2015 Papiere um 2,6 Billionen Euro erworben.

Nur noch bis Ende 2018 pumpt die Europäische Zentralbank (EZB) frische Milliarden in den Kauf von Wertpapieren. Seit Beginn der Anleihen-Käufe im März 2015 hat die EZB Papiere im Volumen von rund 2,6 Billionen Euro erworben. Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) war für ihren Teil bis dato mit 57 Milliarden Euro dabei.

Davon flossen 50 Milliarden Euro für Staatsanleihen, der Rest unter anderem in Anleihen staatsnaher Unternehmen wie ÖBB oder Asfinag.

Da komme bis Jahresende nun nichts mehr dazu, sagte OeNB-Chef Ewald Nowotny am Freitag für den österreichischen Part. In diesem Programm hat jede Notenbank nur Staatsanleihen des eigenen Staates gekauft.

Ankauf von Unternehmensanleihen "sehr kritisch"

Den Ankauf von Corporate Bonds, also Unternehmensanleihen, "sehe ich persönlich sehr kritisch", sagte Nowotny. Diese Maßnahme habe keinen wirklichen geldpolitischen Effekt, sei aber mit erheblichen Risiken verbunden, und "es besteht die Gefahr, dass es zu Verzerrungen kommt". Es sei daher "sinnvoll, über dieses Programm weitere Diskussionen zu führen".

Die Oesterreichische Nationalbank selbst hat keine Unternehmensanleihen privater Firmen aus Österreich ins Portfolio genommen.

Die durch die jahrelangen Anleihenkäufe massiv gestiegene Bilanz der EZB wird vorerst nicht sinken, weil die Notenbank - auch in Österreich - die Gelder aus auslaufenden Anleihen wieder reinvestiert, nach bisherigen EZB-Angaben über die Zeit der ersten Zinserhöhung hinaus. Der Zeitpunkt dafür ist noch nicht bekannt.

Kommentare