Nationalbank: Abteilungen und Privilegien fallen

Die Eingangstür zur Hauptkasse eines Gebäudes mit der Aufschrift „Hauptkasse“.
Die Hauptabteilung Interne Dienste wird aufgelöst. Mitarbeiter sollen auf Goodies verzichten.

Die Stimmung in der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) dürfte schon besser gewesen sein: Abteilungen werden aufgelöst, die zahlreichen Privilegien sollen beschnitten werden.

Als erster organisatorischer Umbau im Zuge des Sparprogramms "Opal" wird die Hauptabteilung (HA) Interne Dienste aufgelöst, berichtet der "Standard". Die Streichung soll im Jänner vom Generalrat abgesegnet werden.

Die vier von der Streichung betroffenen Unterabteilungen Einkauf, Technik, Service (ETS); Sicherheit; Planung und Controlling und Dokumentation sollen neu im Haus verteilt werden. In der Belegschaft und im Betriebsrat soll die Streichung für Unruhen sorgen, am Mittwoch gab es Betriebsversammlungen.

Das Sparprogramm soll ab 2015 schrittweise greifen und Einsparungen von 20 Millionen im Jahr bringen, Details der Maßnahmen sind noch offen.

Zeitgutschriften bei Hitze

Detail der Fassade der Oesterreichischen Nationalbank mit Skulpturen.
Etwa 200 Euro monatlich muss jeder der 1300 Alt-Pensionisten abliefern – der Betriebsrat hält das Gesetz für verfassungswidrig.
Außerdem haben sich die Notenbankchefs mit der Kritik der Rechnungshofprüfer an teuren Privilegien befasst. Nun will die OeNB-Führung Verhandlungen mit dem Betriebsrat, um mit Teilen dieser Sonderleistungen aufzuräumen. Ziel: Die Mitarbeiter sollen auf Goodies verzichten. Der Betriebsrat allerdings wehrt sich lautStandard gegen die Kürzung von Sozialleistungen, die auch in einer Betriebsvereinbarung fixiert sind.

Die Rechnungshofprüfer haben u. a. Sozialleistungen der OeNB im Volumen von rund drei Millionen Euro im Jahr unter die Lupe genommen. Ob Sportzentrum, "Messe" (Kantine), Familienzulage oder Zeitgutschriften bei Hitze - die Prüfer übten viel Kritik.

An etlichen Sozialleistungen (Kinderzulage, Zuschuss zur Krankenzusatzversicherung, Gesundheitssicherung, Messe) wolle aber auch die OeNB-Führung festhalten. Für andere Bereiche wurden, so der Zeitungsbericht, Sparvorschläge gemacht: Die Sportanlage soll verkauft werden, die beiden Sparvereine sich selbst auflösen, Urlaubszuschüsse gestrichen werden. Der Sozialfonds des Betriebsrats soll halbiert werden – dieser bevorschusst etwa Heilbehelfe wie Brillen oder Zahnspangen.

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