Nahrung wurde teurer: Inflation im August bei 1,5 Prozent

Im März lag die Inflation noch bei 1,8 Prozent
Ausgaben für Wohnung, Restaurants und Hotels als Preistreiber. Treibstoffe und Flugtickets wurden deutlich billiger.

Ein Preisschub bei Nahrungsmitteln hat die Inflation in Österreich im August leicht steigen lassen. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um durchschnittlich 1,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum, teilte die Statistik Austria am Mittwoch mit. Im Juli hatte die Teuerungrate 1,4 Prozent betragen.

Wichtigste Preistreiber waren die Ausgaben für Wohnung, Wasser und Energie, gefolgt von jenen für Restaurants und Hotels.

Wohnen abermals teurer

Im Jahresvergleich erhöhten sich die Preise für Wohnung, Wasser, Energie im Schnitt um 3,0 Prozent. Mieten verteuerten sich um 2,9 Prozent.

Die Preise in Restaurants und Hotels erhöhten sich durchschnittlich um 3,1 Prozent. Die Nahrungsmittelpreise stiegen um 1,8 Prozent. Treibstoffe verbilligten sich hingegen um 3,5 Prozent und die Preise für Flugtickets sanken um 8,3 Prozent.

Die für Eurozonen-Vergleiche ermittelte Harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für Österreich betrug 1,4 Prozent.

Täglicher Einkauf billiger

Die Kosten für den täglichen Einkauf sind im August leicht gesunken. Der von der Statistik Austria berechnete Mikrowarenkorb, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält, verbilligte sich im Jahresvergleich um 0,1 Prozent. Auch im hatte es einen leichten Rückgang von 0,1 Prozent gegeben.

Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbilden soll und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe beinhaltet, blieb im Vergleich zum Vorjahresmonat unverändert, teilte die Statistik Austria am Mittwoch mit.

Die Preistreiber mit dem größten Einfluss auf die Inflationsraten waren im August im Jahresabstand die Ausgaben für Wohnungsmieten mit einem Preisanstieg von 2,9 Prozent, elektrischer Strom (+4,8 Prozent), Betriebskosten bei Eigentumswohnungen (+8,1 Prozent) und Flachfernseher (+12,5 Prozent).

Inflationsdämpfend wirkten vor allem Preisrückgänge bei Diesel (-3,6 Prozent), Mobiltelefonie (-6,0 Prozent), Psychotherapie/Patientenanteil (-10,8 Prozent), Flugpauschalreisen (-3,8 Prozent) und Flugtickets (-8,3 Prozent).

Inflationsrate zu niedrig

Die Europäische Zentralbank (EZB) peilt als Optimalwert für die Wirtschaft mittelfristig eine Teuerung von knapp zwei Prozent an. Dieses Ziel wird in den Euroländern aber seit langem verfehlt. In Österreich lag die Teuerung im August bei 1,5 Prozent.

Die Inflationsrate ist ein wichtiger Gradmesser für die Geldpolitik der EZB. Dauerhaft niedrige oder auf breiter Front sinkende Preise könnten Unternehmen und Verbraucher dazu bringen, Investitionen aufzuschieben. Das kann die Wirtschaft bremsen.

Vergangene Woche hat die Europäische Zentralbank höhere negative Einlagezinsen für Banken und erneute Anleihenkäufe verkündet. Die EZB will mit ihren Maßnahmen eine Wirtschaftsrezession in Europa verhindern und für eine höhere Inflation sorgen.

 

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