Nächster Streik im Lufthansa-Konzern

Dieses Mal legen die Piloten von Germanwings die Arbeit nieder - und zwar am Donnerstag und Freitag.

Flugpassagiere brauchen schon wieder Geduld: Piloten von Germanwings wollen am Donnerstag und Freitag streiken. Die Vereinigung Cockpit (VC) rief ihre Mitglieder zum zweitägigen Ausstand auf. Alle Abflüge der Airline von deutschen Flughäfen sollen bestreikt werden, wie ein Sprecher der Pilotengewerkschaft sagte. Germanwings kündigte für diese Zeit einen Sonderflugplan an.

Die Informationen würden am Mittwoch auf der Internetseite veröffentlicht, teilte der Mutterkonzern Lufthansa in der Nacht mit. Germanwings wolle auf jeden Fall möglichst viele Flieger in die Luft bringen. Es stünden die 23 meist kleineren Maschinen der nicht bestreikten Lufthansa-Tochter Eurowings zur Verfügung, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch in Köln. Daneben sollen auch Ersatzmaschinen samt Besatzung zugechartert und Piloten aus dem eigenen Management eingesetzt werden. Mehr als die Hälfte der betroffenen 900 Flüge sollen nach derzeitigem Stand stattfinden.

"Irgendwann ist der Bogen überspannt"

Gewerkschaft und Lufthansa tragen seit Monaten einen Tarifkonflikt aus. Von der Pilotengewerkschaft seien mehrfach Vorschläge für eine Gesamtschlichtung gemacht worden, sagte VC-Vize-Sprecher Markus Wahl der Deutschen Presse-Agentur. "Aber die Lufthansa hat alle Vorschläge ausgeschlagen. Irgendwann ist der Bogen überspannt."

Gestritten wird unter anderem über die Übergangsversorgung. Die Lufthansa beharre unter anderem auf einer deutlichen Verschlechterung bis hin zur Abschaffung der Übergangsversorgung für die jungen Piloten, teilte die VC mit. Das sei nicht akzeptabel.

Lufthansa: Übergangsversorgung eine der besten in der Branche

Nach Ansicht der Lufthansa würde die zukünftig angebotene Übergangsversorgung auch nach der Neuregelung eine der besten in der Branche weltweit bleiben. Sie hätten der Gewerkschaft erst in dieser Woche eine Schlichtung angeboten. Die Streikankündigung zeige, dass es der Pilotengewerkschaft nicht um eine Lösung gehe.

Lufthansa und Gewerkschaft seien sich in den bisherigen Verhandlungen "in nahezu allen Punkten" zur Neuregelung der sogenannten Übergangsversorgung einig gewesen. "Ein Schlichter hätte die verbliebenen offenen Punkte leicht regeln können, ohne den Kunden der Germanwings erneut diese Belastungen zuzumuten", erklärte ein Lufthansa-Sprecher am Mittwoch.

Erst am Montag waren die Flughäfen in Hamburg und Stuttgart durch Warnstreiks von Sicherheitspersonal nahezu lahmgelegt worden. Zehntausende Passagiere mussten umbuchen oder nahmen stundenlange Wartezeiten vor Abflug in Kauf. Auch in Hannover hatten Beschäftigte die Arbeit niedergelegt, allerdings ohne größere Auswirkungen.

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