Nach langer Flaute wieder etwas Rückenwind

Einkaufsmanager gelten als Seismografen der Wirtschaft. Sie wissen exakt Bescheid, wenn es um die Auftragslage, Exportaufträge oder die Kosten für Rohstoffe geht. Der durch Umfragen bei Einkaufsmanagern ermittelte Index des Markit-Instituts für Juli zeigt: Die krisengeplagte Wirtschaft der Eurozone kommt aus ihrem Tief. Der entsprechende Index für die gesamte Privatwirtschaft kletterte um 1,8 auf 50,5 Punkte. Das klingt zwar nach nicht viel, aber Werte über 50 zeigen Wachstum an.
Die Industrie der Eurozone dürfte jetzt erstmals seit Mitte 2011 wieder die Wachstumsschwelle übertroffen haben. Die Dienstleister sind nur noch knapp darunter. Von den vier großen Eurostaaten schafften die Dienstleister aus Deutschland die besten Werte – ihre Geschäfte wuchsen so kräftig wie seit fünf Monaten nicht mehr. Frankreich, Italien und Spanien verbuchten zwar noch Geschäftsrückgänge. Diese fielen allerdings nur noch gering aus. Und der Ausblick ist nahezu rosig: Die Geschäftsaussichten in diesen Ländern wurden so gut bewertet wie seit fast eineinhalb Jahren nicht mehr.
„Die Industrie in den Krisenländern profitiert zunehmend von der verbesserten preislichen Wettbewerbsfähigkeit, da die Löhne gesenkt wurden und der Stellenabbau nahezu vollzogen ist“, lautet die Analyse von Christian Schulz, Ökonom bei der Berenberg-Bank.
Briten
In Großbritannien scheint die Wirtschaft zu einem kräftigen Aufschwung anzusetzen. Der Einkaufsmanager-Index zog im Juli auf den Rekordwert von 59,9 Zählern. Bei den Dienstleistern zeigen sowohl die Neuaufträge als auch die Erwartungen in künftige Geschäfte nach oben. Das alles deutet auf ein beschleunigtes Wachstum im dritten Quartal hin.
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