Nach Gewinneinbruch: VIG-Aktie massiv im Minus

Vienna Insurance Group-CEO Peter Hagen
Vienna Insurance Group-Chef Hagen: Wertberichtigung auf IT-Systeme von 195 Millionen kam überraschend.

Die Vienna Insurance Group muss ihre Gewinnziele für 2015 über Bord werfen. Schuld sind unerwartet hohe Wertberichtigungen. „Hätten wir bei der Formulierung des Ausblicks bereits gewusst, dass wir 195 Millionen Euro
IT-Wertberichtigungen machen, dann hätte der Ausblick anders ausgesehen“, sagte Firmenchef Peter Hagen am Dienstag zur Nachrichtenagentur Reuters.

Die Adhoc-Meldung in der Nacht auf Dienstag kam auch für Analysten überraschend. „Auch wenn das VIG-Management mehrmals erwähnt hatte, aktuell eine Überprüfung der IT-Systeme durchzuführen, die zu einer Abschreibung führen könne, hat uns das Ausmaß überrascht“, heißt es in einer ersten Stellungnahme des Analysten Daniel Bischof von der Baader Bank. Die Aktie lag gegen 11.30 Uhr fast 4 Prozent im Minus.

Fast 200 Millionen Euro

Die Wertberichtigungen betrifft die IT-Systeme des Konzerns und beläuft sich auf 195 Mio. Euro. Es sei wahrscheinlich, dass bestimmte IT-Systeme nicht mehr oder nicht vollumfassend die nötigen Anforderungen erfüllen würden, führte die VIG zur Begründung an.

Durch die Wertberichtigung wurde der Gewinn vor Steuern (EGT) in den ersten drei Quartalen auf 175,3 Mio. Euro gedrückt. Ansonsten hätte er rund 370 Mio. Euro ausgemacht.

Niedrigzinsen schaden

Zuvor hatte der Versicherungskonzern bereits angekündigt, dass er im laufenden Jahr aufgrund des niedrigen Zinsumfeldes keine großen Sprünge machen werde. Für 2015 wurde daher im besten Fall ein stagnierendes Ergebnis angekündigt. Vor Steuern verdiente der Konzern im vergangenen Geschäftsjahr 518 Millionen Euro. An der Dividendenpolitik einer 30-prozentigen Gewinnausschüttung will das Unternehmen unverändert festhalten.
Für 2014 wurden 1,40 Euro je Aktie gezahlt.

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