Wallraffs Team traf Burger-King-Spitze
Knapp zwei Wochen nach der Aufdeckung der Hygienemängel in einzelnen Filialen der Fastfood-Kette Burger King traf sich der Geschäftsführer von Burger King Deutschland, Andreas Bork, in München mit dem Team von Enthüllungsjournalisten Günter Wallraff.
Günter Wallraff hatte sich für die Reportagen bei mehreren Burger King-Filialen eingeschleust und über schlechte Arbeitsbedingungen und Hygienemängel berichtet. Der Geschäftsführer des betroffenen Franchise-Nehmers, Ergün Yildiz von der Yi-Ko-Holding, trat zurück, in Folge der Berichterstattung musste Burger King Umsatzeinbußen hinnehmen, zwei Filialen wurden geschlossen.
Darüber hinaus wurde bekannt, dass Wallraff jahrelang mit Burger King-Konkurrent McDonald's zusammengearbeitet haben soll.
Mit "Ketchup im Blut"
RTL strahlte das Gespräch zwischen Wallraff und Bork Montagabend aus. Grundtenor der Aussagen Borks: Die Standards bei Burger King seien außergewöhnlich hoch, bei 165 Franchisenehmern sei es freilich schwierig, den Überblick zu behalten. Nicht fair sei es jedenfalls, alle Mitarbeiter, die mit „Ketchup im Blut“ agieren würden, an den Pranger zu stellen.
Bei der inkriminierten Yi-Ko-Holding wurde für Ordnung gesorgt, der Geschäftsführer sei gekündigt, für die Mitarbeiter ab Juni Bezahlung per Tarif-Vertrag gesichert. In der Vergangenheit sei man bei Beseitigung von Missständen wohl zu nachlässig gewesen, räumte Bork ein.
Punkto Hygiene sei man bedacht, habe nun aber auch externe Kontrolleure vom TÜV zur Begutachtung geholt – wohl auch, um das angekratzte Image wieder zu glätten.
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