Kreuzfahrtbranche kommt beim Klimaschutz nur langsam voran

Cruise Terminal in Barcelona
Große Schiffe fahren weiterhin mit Schweröl, das aufgrund seiner Zusammensetzung mehr Verunreinigungen wie Schwefel, Stickstoffverbindungen und Schwermetalle enthält

Die Kreuzfahrtbranche kommt einer Untersuchung der deutschen Umweltorganisation NABU beim Klimaschutz nur schleppend voran. "Es wirkt aus der Zeit gefallen, dass die Mehrzahl der großen Schiffe weiterhin mit dem besonders giftigen, aber billigen Schweröl unterwegs ist", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller am Mittwoch zur Vorstellung des 11. NABU-Kreuzfahrtrankings 2023 in Hamburg.

Schweröl enthält aufgrund seiner Zusammensetzung  deutlich mehr Verunreinigungen wie Schwefel, Stickstoffverbindungen und Schwermetalle, beim Verbrennen von Schweröl werden daher größere Mengen an Umweltgiften und Treibhausgasemissionen freigesetzt.

Der NABU-Schifffahrtsexperte Sönke Diesener betonte aber auch: "Es ist sehr zu begrüßen, dass die ersten endlich einen Weg Richtung Klimaneutralität gefunden haben." Allerdings müsse das Tempo deutlich anziehen.

Obwohl die Emissionen drastisch gesenkt werden müssten, stiegen sie weiter an. "Besonders besorgniserregend ist der starke Anstieg der Methanemissionen durch die LNG-Nutzung", erklärte Diesener. Diese seien über 80-mal klimaschädlicher als CO2. "Wer hier von einer Brückentechnologie spricht, der verschließt die Augen vor den vielfältigen Problemen von LNG, vor naturschädlichem Fracking und dem Klima-Killer Methan."

Die Umweltorganisation hat nach eigenen Angaben 13 Anbieter von Kreuzfahrtreisen befragt. Das Ranking beruhe auf den Angaben der Reedereien, sagte Diesener. Auf den Plätzen eins und zwei bei den Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen liegen demnach die norwegischen Reedereien Havila und Hurtigruten. Die deutschen Reedereien Aida Cruises, TUI Cruises und Hapag-Lloyd Cruises belegen die Plätze drei, fünf und neun.

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