Moody's stuft Frankreichs Rating herab

Moody´s, selbst börsennotiert, ist der härteste Konkurrent von S&P. Anteile halten eher unauffällige Investmentfonds, aber auch Investoren-Legende Warren Buffett, der mit seiner Firma Berkshire Hathaway auf mehr als zehn Prozent der Moody`s-Anteile kommt. Als S&P 2011 die Kreditwürdigkeit der USA von der Topnote AAA auf AA herabstufte, kritisierte Buffett dies scharf.
Schwaches Wachstum: Frankreichs Bonität fällt auf drittbeste Stufe. Portugal darf sich über Verbesserung bei S&P freuen.

Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit Frankreichs herabgestuft. Als Grund für die Senkung um eine Stufe auf die dritthöchste Bonitätsnote Aa2 nannte die Agentur am Freitag die anhaltende Schwäche im mittelfristigen Wachstumsausblick der zweitgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone. Moody's geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Schwäche bis Ende des Jahrzehnts anhalten wird. Der Ausblick für das Rating sei aber stabil. Frankreichs Finanzminister Michel Sapin sagte in einer ersten Stellungnahme, sein Land wolle die Reformbemühungen steigern, um Wachstum und Beschäftigung zu fördern.

Die Sorgen über Frankreichs Schwächeln sind nicht neu. Beim Moody's-Konkurrenten Standard&Poor's (S&P) hat die Kreditwürdigkeit der Grande Nation schon länger gelitten. Dort ist Frankreich seit 8. November 2013 auf der drittbesten Stufe (AA) gelandet und hat seit Oktober 2014 obendrein einen negativen Ausblick. Das könnte auf eine weitere Abstufung hindeuten.

Portugal im Aufwind

Über gute Nachrichten darf sich hingegen Portugal freuen: S&P hat die Bonitätsnote angehoben. Mit BB+ ist das Land nun nur noch eine Stufe vom Status „Investment Grade“ entfernt, den viele Anleger zur Bedingung für einen finanzielles Engagement machen. Grund für die positivere Sicht der Kreditwürdigkeit sei die stetige Konjunkturerholung des Euro-Landes, erklärte S&P am Freitag.

Dazu trage auch eine verbesserte Lage am Arbeitsmarkt bei. Die Staatsverschuldung sei zwar weiterhin sehr hoch, gehe aber nach 15 Jahren Anstieg mittlerweile zurück. Am Sparkurs dürfte sich auch nach den Parlamentswahlen Anfang Oktober nichts ändern, da die Haushaltskonsolidierung über Parteigrenzen hinweg Konsens sei. Den Ausblick für die Kreditwürdigkeit sei stabil, so S&P.

Portugal war einst mit vielen Milliarden Euro von seinen internationalen Partnern gestützt worden und hatte im Rahmen des Rettungsprogramms Reformen und einen Sparkurs eingeleitet. Nach drei Jahren Rezession wächst die Wirtschaft endlich wieder.

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