Moody's senkt Ausblick für Euro-Rettungsfonds

Das „Moody's“-Logo an einem Gebäude.
Die US-Ratingagentur ändert den Ausblick für die Bonität von stabil auf negativ. Einen negativen Ausblick gab es auch für deutsche Bundesländer.

Nach Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden (mehr dazu: HIER) droht nun auch dem Euro-Rettungsfonds EFSF eine Abwertung seiner Bonität durch die US-Ratingagentur Moody`s. Die Agentur senkte am Dienstag die Aussichten für die Kreditwürdigkeit des EFSF von stabil auf negativ. Zur Begründung verwies Moody`s auf ein ähnliches Vorgehen bei Deutschland, den Niederlanden und Luxemburg am Vortag, die zu den Hauptgaranten des Rettungsschirms gehörten.

Wie zuvor bei den drei Euroländern beließ Moody`s auch dem EFSF die Bestnote AAA für die Kreditwürdigkeit. Allerdings ist ein negativer Ausblick der erste mögliche Schritt für eine Abwertung.

Moody`s warnte, der Fonds könnte seine Bestnote innerhalb der kommenden 12 bis 18 Monate verlieren. Dies wäre vor allem der Fall, wenn den wichtigsten Bürgen ebenfalls ihre Topnote entzogen würde. Für die Entscheidung, die Aussichten unter anderem für Deutschland auf "negativ" zu setzen, hatte die US-Ratingagentur die "wachsende Unsicherheit" über den Ausgang der Schuldenkrise in der Eurozone angeführt.

EFSF

Der Rettungsfonds EFSF war im Jahr 2010 ins Leben gerufen worden, um den angeschlagenen Euroländern unter die Arme greifen zu können. Die benötigten Mittel leiht sich der Fonds am Finanzmarkt, die Euroländer garantieren dafür. Bisher muss der Fonds vergleichsweise niedrige Zinsen zahlen, da er mit der besten Kreditwürdigkeit (AAA) bewertet wird.

Der Fonds finanziert derzeit Finanzhilfen für Irland und Portugal und unterstützte Griechenland bei der Rekapitalisierung seiner Banken. Auch den spanischen Banken sollen zunächst Hilfen aus dem EFSF-Topf zugutekommen. Der EFSF-Fonds soll durch den dauerhaften Rettungsfonds ESM ersetzt werden.

Bundesländer

Moody`s senkte zudem den Ausblick von Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen sowie Sachsen-Anhalt. Die Überprüfung der Länderratings erfolgt, weil Bund und Länder eng verflochten sind. Aus dem gleichen Grund überprüft Moody`s auch mehrere niederländische Ratings.

Zudem wurde die Einschätzung für die Staatsunternehmen Deutsche Bahn sowie die Deutsche Flugsicherung (DFS) auf "negativ" gesenkt.

Die schwächere Bewertung für Deutschland hatte die US-Agentur mit wachsenden Risiken aus der Euro-Krise begründet. Ein negativer Rating-Ausblick bedeutet, dass nach einiger Zeit eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit fällig werden könnte - was oft höhere Kosten bei der Aufnahme neuer Kredite nach sich zieht.

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