Moody's nimmt ÖVAG an die Kandare
Die US-Ratingagentur Moody's weitet ihre Prüfung der Österreichischen Volksbanken AG (ÖVAG) aus. Wegen des großen Kapitalmangels könnten die Behörden nämlich auch zu "umfassenderen Restrukturierungsmaßnahmen, die alle Gläubiger betreffen" greifen.
Die ÖVAG war im vergangenen Oktober beim Stresstest der EZB durchgefallen, ebenso wie drei andere Banken, die von Moody's nun neu geprüft werden: Die irische Permanent TSB, sowie Banca Monte dei Paschi di Siena und Banca Carige aus Italien.
Die ÖVAG war im April 2012 wegen Insolvenzgefahr teilverstaatlicht worden. Die EZB hat dem Institut eine Kernkapitalquote von 14,6 Prozent vorgeschrieben, die bis Ende Juli 2015 zu erfüllen ist. Dazu soll die Bank durch das Abstoßen von Beteiligungen wie der verlustreichen Rumänien-Tochter gebracht werden. Ende Dezember 2014 hat die ÖVAG bei einer Anleiheausgabe davor gewarnt, die geforderte höhere Kernkapitalquote möglicherweise nicht erfüllen zu können.
An der ÖVAG hält der Bund derzeit 43,3 Prozent. Mehrheitseigentümer sind die österreichischen Volksbanken, deren Holding 51,6 Prozent hält. 3,8 Prozent hält die deutsche DZ Bank, die RZB hält 0,9 Prozent und sonstige Aktionäre 0,4 Prozent.
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