Montag,28.12.: Rot gerahmte Fenstertage

Zwei Männer in Anzügen stehen vor einer Anzeigetafel mit Börseninformationen.
Dünne Umsätze, schwache China-Daten ergeben Kursverluste quer durch Europa.

Die Wiener Börse beendete den Handel am Montag bei schwachem Volumen mit leichterer Tendenz. Der heimische Leitindex ATX fiel gegenüber dem Mittwoch-Schluss (2.401,19) um 5,72 Punkte oder 0,24 Prozent auf 2.395,47 Zähler.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes (Schlusskurse): DAX/Frankfurt -0,69 Prozent, Dow Jones/New York -0,14 Prozent, EuroStoxx50 -0,85 Prozent und FTSE 100/London +0,22 Prozent und CAC-40/Paris -0,97 Prozent.

Auf Jahressicht dürfte sich aber ein klares ATX-Plus abzeichnen: Seit Jahresbeginn ist der Index bisher um fast elf Prozent nach oben geklettert - er liegt 235,39 Punkte oder 10,90 Prozent im Plus. Der ATX Prime schloss mit einem Minus von 0,28 Prozent oder 3,43 Punkten bei 1.224,47 Einheiten.

Umsatzstärkste Aktie war Erste Group mit 298.840 Stück Aktien.

In einem impulsarmen Handel ging es zum Wochenstart an den europäischen Leitbörsen ebenfalls bergab. Marktteilnehmer verwiesen auf schwache Daten aus China sowie einen kurzzeitig befestigten Euro. Im Mittagshandel hat die Gemeinschaftswährung zwischenzeitlich an der Marke von 1,10 US-Dollar gekratzt.

Etwas Aufmerksamkeit erhielten zudem die Aussagen des Direktors der Europäischen Zentralbank (EZB), Yves Mersch. Dieser sagte dem Magazin „International Bankers Forum“, er könne sich weitere Maßnahmen im Kampf gegen die niedrige Inflation vorstellen. „Wir können jederzeit nachlegen, sollte dies notwendig sein. Wir haben noch Munition und Feuerkraft“, sagte Mersch.

Öltitel ganz hinten

Vor dem Hintergrund erneut gefallener Rohölnotierungen waren die Aktien europäischer Ölwerte heute verstärkt am unteren Ende der Kurstafeln zu sehen. Auch die heimischen Papiere schlossen sich dem Abwärtstrend an: Schoeller-Bleckmann (SBO) verloren 1,31 Prozent auf 50,55 Euro und OMV gaben 0,98 Prozent auf 26,20 Euro ab. Die OMV geriet bereits in der Früh in den Fokus, nachdem die ÖBB-Aufsichtsratschefin Brigitte Ederer in einem „Standard“-Interview ihre Warnung vor einem schleichenden Ausverkauf des Öl- und Gaskonzerns an die russische Gazprom bekräftigt hatte

Weit oben auf der heimischen Kurstafel waren indessen Wienerberger mit plus 1,68 Prozent auf 16,98 Euro zu finden. Auch Erste Group schlossen um 0,23 Prozent höher bei 28,72 Euro, während die Aktien des Branchenkollegen Raiffeisen moderate 0,28 Prozent auf 14,11 Euro abgaben.

Minus in Frankfurt

Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag mit Kursabschlägen aus dem Handel gegangen. Marktbeobachter sprachen von einem lustlosen Verlauf bei dünnen Umsätzen. Der Leitindex DAX sank um 0,69 Prozent auf 10.653,91 Punkte. Der MDAX der mittelgroßen Werte gab um 0,57 Prozent auf 20.590,05 Punkte nach. Beim Technologiewerte-Index TecDAX gab es Verluste von 0,34 Prozent auf 1.808,16 Zähler.

Der wieder gestiegene Eurokurs, der erneute Ölpreisrückgang sowie schwache chinesische Börsen hätten belastet, sagten Experten. Ansonsten habe es so gut wie keine Impulse gegeben. Anleger könnten sich weiter auf einen eher ruhigen Jahresausklang einstellen. Die meisten Marktteilnehmer seien bereits im Winterurlaub. An den zwei verbleibenden Handelstagen des Jahres 2015 stehen kaum Termine auf der Agenda. Das Xetra-Geschäft in Frankfurt endet an diesem Mittwoch bereits um 14.00 Uhr.

Unter den Einzelwerten blieben am Montag die Versorgeraktien im Fokus. Nach anfänglichen Gewinnen drehten die Papiere von RWE und E. ON ins Minus. RWE schlossen 2,71 Prozent tiefer und waren damit der schwächste DAX-Wert. E.ON verloren 1,16 Prozent. Am letzten Handelstag vor Weihnachten waren beide Titel noch nach oben geschnellt. Im bisherigen Jahresverlauf zählen sie gleichwohl zu den größten Verlierern. Die Energiewende hierzulande macht den Energiekonzernen weiter zu schaffen.

Die Deutsche Bank trennt sich in einem milliardenschweren Deal von ihrer Beteiligung an der chinesischen Bank Hua Xia. Die Papiere verringerten nach dieser Meldung ihr Minus etwas. Zum Handelsende notierten sie 0,60 Prozent schwächer.

Die Aktien des Industrie- und Stahlkonzerns Thyssenkrupp sackten als zweitschwächster DAX-Wert um 2,45 Prozent ab, nachdem sie am Tag vor Weihnachten im Zuge der Preiserholung bei Industriemetallen noch der Favorit im deutschen Leitbarometer gewesen waren. Bei den Papieren von Infineon ging es um 1,26 Prozent nach unten. Ein Händler sprach von erneuten Gewinnmitnahmen nach der starken Kursentwicklung im bisherigen Jahresverlauf. Tagessieger im DAX waren die Anteilsscheine der Lufthansa mit plus 0,62 Prozent.

Auch US-Börsen leichter

Die US-Aktienbörsen haben es am ersten Handelstag nach den Weihnachtsfeiertagen ruhig angehen lassen und leicht nachgegeben. Die wenigen aktiven Marktteilnehmer in den letzten Tagen des Jahres hätten für einen dünnen Handel gesorgt, hieß es. „Wir hatten an den vergangenen Handelstagen einen guten Lauf, so dass der Markt nun reif für einen kleinen Rücksetzer ist“, sagte ein Aktienstratege am Montag in New York.

Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 0,14 Prozent bei 17.528,27 Punkten. Die verkürzte Festtagswoche hatte der Dow mit einem Gewinn von knapp zweieinhalb Prozent beendet. Auf Jahressicht liegt der US-Leitindex hingegen derzeit mit rund 1,7 Prozent im Minus. Für den S&P-500-Index ging es am Montag um 0,22 Prozent auf 2056,50 Punkte nach unten. Damit liegt das marktbreite Börsenbarometer aufs Jahr gesehen wieder unter dem Jahresendstand von 2014. Der technologielastige Index Nasdaq 100 verlor am Montag 0,03 Prozent auf 4621,35 Punkte.

Kommentare