Milliarden-Deal: Viagra und Botox unter einem Dach

Viagra-Hersteller Pfizer und Botox-Produzent Allergan schließen sich zum größten Pharmakonzern der Welt zusammen. Die Rekordfusion um 160 Mrd. Dollar (150 Mrd. Euro) wurde am Montag offiziell bekannt gegeben. Durch den Zusammenschluss entsteht ein Riese im Arzneimittelbereich mit 60 Mrd. Dollar Umsatz. Damit wird der Schweizer Novartis-Konzern auf Platz 2 verwiesen. Neben der Potenzpille Viagra und dem Anti-Falten-Mittel Botox kommen eine ganze Reihe weit verbreiteter Schmerzmittel, Alzheimer-Präparate, Blutfettsenker und Augenarzneien unter ein Dach. Fraglich ist daher, ob die Wettbewerbshüter rund um den Globus den Pharma-Elefanten so einfach hinnehmen werden.
Ein Motiv für die Mega-Fusion ist auch der Steuersitz des zukünftigen Gemeinschaftsunternehmens. Pfizer kehrt den USA den Rücken und wird den Hauptsitz nach Dublin verlagern, wo Allergan bereits zu Hause ist. Auf der Insel werden 12,5 Prozent Unternehmenssteuern fällig, in den USA sind es 35 Prozent. Pfizer spart sich mit der Sitzverlegung Steuern in Milliardenhöhe.

Allergan ist selbst erst vor wenigen Monaten aus der 66 Milliarden schweren Übernahme des gleichnamigen US-Konzerns durch den irischen Konkurrenten Actavis entstanden, der sich danach in Allergan umbenannte. Erst im Vorjahr wollte Pfizer mit der Übernahme von AstraZeneca Steuern sparen. Der Deal scheiterte jedoch.
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