Miele-Chef: Kein weiterer Stellenabbau geplant

Auf das österreichische Werk Bürmoos bei Salzburg hat die Ankündigung des weltweiten aktuell keine Auswirkung, wie es in der Vorwoche zur APA hieß. "Wir suchen intensiv nach Mitarbeitern und werden das weiterhin tun. In längerer Zukunft könnte es aber zu Verschiebungen kommen", sagte Sandra Kolleth, Geschäftsführerin von Miele Österreich, am vergangenen Mittwoch zur APA.
Miele hatte in der vergangenen Woche angekündigt, bis Ende 2021 weltweit rund 1.070 Stellen streichen zu wollen.

Der Hausgerätehersteller Miele hat Vermutungen der IG Metall zurückgewiesen, der Personalabbau bei dem Familienunternehmen könne noch größer ausfallen als bisher angekündigt. "Alles was die Geschäftsleitung plant und überlegt, liegt vollständig auf dem Tisch. Mehr gibt es nicht", sagte der geschäftsführende Gesellschafter von Miele, Reinhard Zinkann, dem "Handelsblatt" (Montagausgabe).

Miele hatte in der vergangenen Woche angekündigt, bis Ende 2021 weltweit rund 1.070 Stellen streichen zu wollen, davon etwa 240 in Deutschland. Weitere 650 Stellen sollen bis Ende 2025 im Gütersloher Waschmaschinenwerk wegfallen.

Auf das österreichische Werk Bürmoos bei Salzburg hat die Ankündigung des weltweiten Stellenabbaus aktuell keine Auswirkung, wie es in der Vorwoche zur APA hieß. "Wir suchen intensiv nach Mitarbeitern und werden das weiterhin tun. In längerer Zukunft könnte es aber zu Verschiebungen kommen", sagte Sandra Kolleth, Geschäftsführerin von Miele Österreich, am vergangenen Mittwoch zur APA. Sie bewerte die neue Strategie des Unternehmens positiv und rechne aus heutiger Sicht mit einem weiteren Wachstum in Österreich. "Aus der heimischen Perspektive sehen wir für die österreichische Organisation eine zusätzliche Chance auf der internationalen Ebene", betonte Kolleth.

Bei der deutschen Gewerkschaft IG Metall schrillten angesichts der Meldungen aus Gütersloh die Alarmglocken. Der IG-Metall-Unternehmensbeauftragte Thomas Wamsler sagte der Deutschen Presse-Agentur unmittelbar nach Bekanntwerden der Pläne, er befürchte, dass der nun angekündigte Stellenabbau noch nicht das Ende der Fahnenstange sei. Der Gewerkschafter warf der Miele-Leitung eine "Salami-Taktik" vor. Es werde ein Restrukturierungsprogramm nach dem anderen gestartet. Gleichzeitig werde der Beschäftigungsabbau verharmlost.

Zinkann widersprach. "Eine Salamitaktik gibt es bei Miele nicht. Aber natürlich habe ich auch keine Glaskugel", sagte er. Gleichzeitig bekräftigte der Unternehmer, wo ein Stellenabbau unumgänglich sei, solle dieser "möglichst sozialverträglich gestaltet werden".

Neben dem Abbau von mehr als 1.000 Arbeitsplätzen hatte Miele in der vergangenen Woche auch die Schaffung von 470 neuen Stellen zur Stärkung der Digitalkompetenz des Unternehmens angekündigt. Der größere Teil davon werde in neuen länderübergreifenden Standorten außerhalb Deutschlands entstehen. Doch auch in Gütersloh werde es neue Arbeitsplätze geben, sagte der Unternehmer.

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