Mexikanischer Milliardär Carlos Slim will die Telekom Austria schlucken
Die Staatsholding ÖIAG könnte schon bald die strategische Führung der teilverstaatlichten Telekom Austria verlieren. Denn die Übernahme der TA-Mehrheit durch den Telekom-Konzern America Movile des mexikanischen Milliardär Carlos Slim ist offenbar nur noch eine Frage der Zeit. Slim hat, so News, bereits ein fertiges Konzept in der Tasche, wie er die Mehrheit in mehreren Schritten übernehmen will.
Am Anfang steht ein Syndikatsvertrag mit der ÖIAG, die derzeit mit 28,4 Prozent noch größter TA-Aktionär ist. Mit diesem Vertrag stimmen die beiden Großaktionäre ihr Verhalten aufeinander ab. Außerdem soll Slim garantieren, die Konzernzentrale und die Forschung in Österreich zu erhalten. Auf Basis dieses Vertrags macht Slim TA-Aktionären dann ein Übernahmeangebot und übernimmt die Mehrheit.
Danach muss die ÖIAG Geld in die Hand nehmen. Slim soll eine Kapitalerhöhung von 750 Millionen Euro planen. Die ÖIAG muss – um die Sperrminorität zu halten – dabei mitziehen. Insgesamt will Slim dem Vernehmen nach bis zu zwei Milliarden Euro investieren.
ÖIAG-Chef Rudolf Kemler dementiert konkrete Verhandlungen über einen Syndikatsvertrag, macht aber kein Hehl daraus, dass es Auswirkungen auf die Führungsrolle geben werde. Der größte Aktionär – dann America Movile – werde auch die strategische Führung übernehmen, Ziel der ÖIAG sei, die Sperrminorität zu halten.
Das fordert auch TA-Betriebsratschef Walter Hotz. Von den Politikern und von der ÖIAG fordert er Aufklärung über Pläne für die TA: "Die Spatzen pfeifen schon von den Dächern, dass die Mexikaner uns aufkaufen, und die ÖIAG schweigt." Die Information erhofft er sich von einer außerordentlichen Sitzung des ÖIAG-Aufsichtsrats, die er gefordert hat.
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