Kanadier schnappen Benko Kaufhof weg

Das in den vergangenen Wochen ausgetragene Bieterrennen um die deutsche Warenhauskette Kaufhof ist entschieden: Der bisherige Eigentümer, die Metro-Gruppe, verkauft die Kette plus die Hälfte der dazu gehörenden Immobilien an den kanadischen Handelskonzern Hudson Bay – für 2,8 Milliarden Euro. Der Österreicher René Benko, Eigentümer der deutschen Karstadt-Kaufhäuser, zog den Kürzeren. Er bedauerte, dass mit dem Zuschlag an die Kanadier die „historische Chance vergeben wurde“, die beiden Traditionshäuser Karstadt und Kaufhof zu vereinen und nicht mehr in gegenseitigem Wettbewerb zu stehen.
Berichten zufolge soll Benko einen ähnlichen Preis wie Hudson Bay geboten haben. Die Finanzierung war nach Angaben Benkos gesichert. Außerdem wäre er bereit gewesen, umfangreiche Arbeitnehmerrechte im Falle eines Zuschlags zu akzeptieren. Benko will nun die Entwicklung von Karstadt mit aller Kraft fortsetzen. Karstadt Sports soll selbstständig positioniert werden, The KaDeWe Group soll mit dem neuen strategischen Partner, der thailändischen Central Group, weiterentwickelt werden.
Frühere Pelzhändler
Die Hudson Bay Company wurde 1670 gegründet und gilt als das älteste nordamerikanische Unternehmen. Ihr Ursprung liegt im Pelzhandel mit den Indianern rund um die Hudson Bay.
Heute betreibt der Konzern in den USA und Kanada mehr als 300 Warenhäuser und Fachgeschäfte. Zur Firmengruppe gehört auch die bekannte US-Warenhauskette Saks Fifth Avenue. Die Übernahme von Kaufhof ist der erste Schritt auf den europäischen Markt.
Vor der Übernahme hatte die Gewerkschaft ver.di Zusagen gefordert: In den nächsten fünf Jahren sollen keine Warenhäuser geschlossen und betriebsbedingte Kündigungen untersagt werden.
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