Merkel sieht in Trumps Vorwürfen veraltetes Denken über Handel

Eine Neuberechnung der internationalen Handelsbilanzen sei gefordert, um wachsendem Dienstleistungssektor gerecht zu werden.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat angesichts der US-Kritik an deutschen Exportüberschüssen eine Neuberechnung der internationalen Handelsbilanzen gefordert. "Die Handelsüberschüsse werden heute relativ altmodisch berechnet", sagte Merkel am Dienstag auf dem CDU-Wirtschaftstag.

"Wenn Sie mal nach den Dienstleistungen fragen und wenn die mit in die Handelsbilanz einbezogen würden, dann gibt es einen großen Überschuss der USA gegenüber Europa", sagte die Kanzlerin. "Und der Anteil der Dienstleistungen wird zunehmen. Wir müssen unbedingt eine Modernisierung unserer Bilanzen haben, damit wir überhaupt über das Richtige sprechen." Dazu komme noch, dass Deutschland etwa viel mehr Geld in den USA investiere als umgekehrt.

Merkel reagierte damit auf die anhaltende Kritik von US-Präsident Donald Trump am Überschuss Deutschlands und der EU beim Güteraustausch. Er begründet damit die Verhängung von US-Strafzöllen auf Importe. Trump erwähnt aber immer nur den Warenaustausch. Merkel kündigte erneut eine Antwort der EU und Kanadas auf die US-Zölle auf Stahl und Aluminium an. Sie arbeite aber auch daran, eine Eskalation durch die Verhängung von US-Strafzöllen auch gegen Importautos zu verhindern.

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