Waffenexporteur Sig Sauer: Ausfuhrstopp verhängt

Das Schild von SIG Sauer GmbH & Co. KG vor einem Firmengebäude.
Medienberichte: Konsequenzen aus mutmaßlich illegalen Lieferungen nach Kolumbien wurden gezogen.

Deutschlands Exportkontrolleure haben laut einem Medienbericht erste Konsequenzen aus den mutmaßlich illegalen Waffenlieferungen der Firma Sig Sauer nach Kolumbien gezogen. Demnach stoppte das deutsche Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle Anfang Juli die Bearbeitung sämtlicher Ausfuhranträge des Unternehmens.

Eine Hand hält eine schwarze Sig Sauer P229 Pistole.
Gegen das Verbot hatten mehrere Bürger und die Organisation Second Amendment Foundation geklagt
Das Amt leitete laut Informationen von NDR, WDR undSüddeutscher Zeitungdemnach ein "Zuverlässigkeitsprüfungsverfahren" ein. Dabei werde untersucht, ob die Firma ein zuverlässiger Exporteur sei.

Offenbar falsche Angaben gemacht

Zuvor hatten Medien berichtet, wie das Unternehmen offenbar die Behörden getäuscht hat, um über die USA illegal Pistolen nach Kolumbien zu liefern. Sig Sauer steht zudem im Verdacht, ohne die nötigen Genehmigungen Waffen nach Kasachstan geliefert zu haben.

Im Fall Kolumbien war den Medien zufolge auf den Ausfuhrpapieren versichert worden, dass die Pistolen für den Zivilmarkt in den USA bestimmt seien. Abgestempelt waren die Dokumente vom US-Justizministerium. Es waren demnach offenbar falsche Angaben, und interne Mails deuten darauf hin, dass die Sig-Sauer-Mitarbeiter das wussten. Die Kieler Staatsanwaltschaft hat aufgrund der Medienberichte Ermittlungen aufgenommen.

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