MAN Steyr: „Wer der Investor ist, spielt für uns als Betriebsrat keine Rolle“

Werksbesuch von Siegfreid Wolf (li.) in Steyr
Siegfried Wolf muss Belegschaft im zweiten Anlauf gewinnen

Geplante Rettung. Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) will mithelfen, das von der Schließung bedrohte Lkw-Werk des deutschen Herstellers MAN in Steyr zu erhalten. Das neue von Investor Siegfried Wolf vorgelegte Konzept erscheint der Bank „schlüssig“.

„Wir haben immer gesagt, dass wir uns vorstellen können, dass wir Teil eines Konsortiums werden, wenn ein wirklich zukunftsweisender Plan am Tisch liegt“, erklärte RLB-OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller am Montag.

Wie berichtet, hatte die Belegschaft Wolf mit seinen Übernahmeplänen eine Abfuhr erteilt. Zwei Drittel stimmten dagegen.

Am vergangenen Freitag hat sich Wolf wieder ins Spiel gebracht. Er hat sein Übernahme-Angebot nachgebessert. Dadurch könnten 1.400 Mitarbeiter und 160 Lehrlinge übernommen werden. Der Betriebsrat von MAN Steyr hat von Wolfs erneuerten Plänen erst aus der ZIB 2 erfahren.

„Es geht uns um die Erhaltung des Standorts Steyr, mit einem Konzept, das von der Mannschaft getragen wird“, sagt MAN-Steyr-Betriebsratschef Helmut Emler zum KURIER. „Wer der Investor ist, spielt für uns als Betriebsrat keine Rolle. An uns ist das Projekt von Siegfried Wolf nicht gescheitert, es ist von der Mannschaft nicht getragen worden.“ Nachsatz: „Wenn es Möglichkeiten gibt, es zum Tragen zu bringen, umso besser.“ Er weist daraufhin, dass die Belegschaftsvertreter am vergangenen Mittwoch von MAN ermächtigt wurden, selber Investoren zu suchen.

Emler: „Sollte es andere Investoren geben, wäre es grob fahrlässig, wenn wir als Betriebsrat sagen, das schauen wir uns nicht an.“

Indes konnte die MAN-Mutter Traton den Quartalsumsatz um 15 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro und den Gewinn von 96 Millionen auf 127 Mio. Euro steigern.KM, DS.

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