Magna soll auf Zulieferer Getrag spitzen

Ein Arbeiter montiert ein Getriebe in einer Fabrikhalle.
Kanadischer Autozulieferer gilt laut Nachrichtenagentur Reuters als Favorit für einen Einstieg bei Getrag.

Der deutsche Autozulieferer Getrag mit Sitz im baden-württembergischen Untergruppenbach bei Heilbronn verhandelt laut der Nachrichtenagentur Reuters mit Interessenten über einen Einstieg. Der Familienbetrieb, der mit weltweit rund 13.400 Mitarbeitern mehr als drei Milliarden Euro umsetzt, will angeblich einen Firmenanteil verkaufen. In den nächsten zwei Wochen soll der Deal über die Bühne gehen, sprich der Zuschlag einem strategischen Partner erteilt werden.

Als Favorit gehandelt wird der kanadische Autoindustrie-Zulieferer Magna, den der Austro-Kanadier Frank Stronach gegründet hat. Magna soll laut Reuters-Quellen rund eine Milliarde Euro bieten. Welche weiteren potenziellen Interessenten im Spiel sind, ist Reuters nicht bekannt. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Gerüchte und Spekulationen prinzipiell nicht kommentieren.

"Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Gerüchte und Spekulationen prinzipiell nicht kommentieren", erklärt Getrag-Sprecher Claus Huisgen dem KURIER. Auch Magna will sich nicht äußern. "Wir kommentieren keine Spekulationen", heißt es in einer Mitteilung an den KURIER.

Nach früheren Angaben aus Finanzkreisen ist Getrag auf der Suche nach frischem Geld. Zwei Varianten sind im Spiel: ein Börsengang oder ein Verkauf von Anteilen an einen Mitbewerber. Die Finanzkrise soll Getrag aber schwer getroffen haben.Im jahr 2013 setzt der Getrag-Konzern rund 3,205 Milliarden Euro um. 2014 soll das Unternehmen geschätzte 3,3 Milliarden Euro umgesetzt haben, der operative Gewinn (Ebit) lag bei 230 Millionen Euro.Getrag-Chef Mihir Kotecha will den Umsatz bis 2019 auf fünf Milliarden Euro steigern und setzt dabei vor allem auf China als Fabrik-Standort.

Die Getrag GmbH & Cie KG ist einer der weltgrößten Getriebe-Hersteller und Getriebe-Komponenten für Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge. Im Jahr 2012 hat Getrag 3,446 Millionen Getriebe produziert. Das Unternehmen stellt manuelle Getriebe und Doppelkupplungsgetriebe her. Hauptkonkurrenten sind ZF Friedrichshafen, Aisin Seiki und Jatco.

Getrag unterhält weltweit 23 Produktions- und Entwicklungsstandorte, die auf die drei großen Unternehmensdivisionen Getrag, Getrag Ford Transmissions (GFT) und Getrag Asia Pacific (GAP) verteilt sind. Die Muttergesellschaft ist die Getrag Getriebe- und Zahnradfabrik Hermann Hagenmeyer GmbH & Cie KG. Die Standorte in Deutschland, Mexiko, Italien, den USA, und der Slowakei sind in der Division Getrag gebündelt.

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