Magna kauft für 1,75 Mrd. Euro deutschen Zulieferer

Der von Frank Stronach gegründete kanadische Magna-Konzern kauft für etwa 1,75 Milliarden Euro den deutschen Getriebehersteller Getrag. Einschließlich der Schulden und Pensionsverpflichtungen von Getrag muss Magna 2,5 Mrd. Euro stemmen, wie die Kanadier am Donnerstag mitteilten. "Mit dem neuen Eigentümer wird Getrag künftig robuster gegenüber Marktschwankungen", sagte Getrag-Chef Mihir Kotecha. Die Finanzkrise hatte den Konzern schwer getroffen. Getrag hatte auch einen Börsengang als Alternative geprüft.
Die Kanadier haben es vor allem auf das Doppelkupplungsgetriebe abgesehen, bei dem Getrag führend ist. "Wir haben den Ausbau unseres Getriebegeschäfts als strategisch vorrangig erkannt", erklärte Magna-Chef Don Walker. Das schwäbische Unternehmen kam im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von 1,7 Mrd. Euro. Dazu kamen weitere 1,6 Mrd. aus Gemeinschaftsfirmen mit Partnern wie Ford sowie den chinesischen Autobauern Jiangling und Dongfeng. Der operative Gewinn (Ebit) lag nach Schätzungen bei 230 Mio. Euro. Getrag stellte im Vorjahr 3,9 Millionen Getriebe her und beschäftigte an 23 Standorten weltweit 13.500 Mitarbeiter, davon 4950 in Deutschland.
Getrag-Chef Kotecha will den Umsatz bis 2019 auf fünf Mrd. Euro steigern und setzt dabei auf China als Fabrik-Standort. In vier Jahren sollen 45 Prozent der Getrag-Produktion aus dem Reich der Mitte kommen, zuletzt war es ein Viertel. Der Konzern beliefert unter anderem BMW, Daimler, Renault und Volvo.
Kotecha sagte weiter, die Auftragsbücher des 80 Jahre alten Unternehmens seien gut gefüllt. Stellenabbau sei keiner geplant.
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