Magere Kürbiskern-Ernte: Höhere Preise erwartet

Mit massiven Ernteeinbußen bei Kürbiskernen haben österreichische und vor allem steirische Landwirte zu kämpfen: Der Ertrag ist im Schnitt um mehr als die Hälfte gesunken. Schuld daran war die schlechte Witterung in der vergangenen Saison. In der Grünen Mark konnten pro Hektar statt etwa 800 weniger als 400 Kilogramm geerntet werden. Der Kürbiskernölpreis werde daher um bis zu 15 Prozent steigen.
Paul Kiendler, Sprecher der Ölmüller in der Wirtschaftskammer Steiermark, erklärte am Dienstag, dass das Kernöl im kommenden Jahr zur Mangelware zähle. Da die Kern-Ernte in ganz Europa relativ schlecht war, könnten die Landwirte nicht einmal auf anderen Märkten zukaufen. Besonders hart getroffen hat es laut Landwirtschaftskammer Steiermark die Kürbisäcker in der Südsteiermark und der südlichen Weststeiermark. Manche Bauern hatten Totalausfälle zu verbuchen.
15 Fakten über den Kürbis:
Obwohl die Anbauflächen österreichweit um 27 Prozent gestiegen seien, werde es für die Produktion 2015 zu Engpässen kommen, sagte Kiendler: "Ausländische Märkte müssen nun hinten anstehen, denn die Stammkunden werden zuerst beliefert." Das treffe vor allem den zuletzt aufstrebenden Markt in Asien, wo erst kürzlich ein Durchbruch bei der Vermarktung erzielt werden konnte: "Und jetzt können wir nicht liefern", was besonders hart sei, so der Ölmüller.
Weniger Kürbiskernöl

Anbau, Ernte: Schlechte Bedingungen
Die Landwirtschaftskammer erklärte, dass die Saison 2014 durchwegs schlechte Bedingungen hatte: Das Anbauwetter im Frühjahr war nass-kalt, im Sommer gab es hohen Niederschlagsmengen und selbst das Erntewetter war schlecht. Rund 700 Hektar Anbaufläche fielen wegen Überschwemmungen zur Gänze weg. 2015 sei - um die Versorgung zu sichern - neuerlich ein Anstieg bei der Anbaufläche zu erwarten, meinte Kammerpräsident Franz Titschenbacher.
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