Männliche Bio-Küken sollen nun länger leben

Männliche Küken: Nun Produkt, kein Abfall
Bisher wurden sie gleich getötet - nun sollen sie als Schlachtgeflügel aufgezogen werden.

In der österreichischen Biolegehennenhaltung sollen männliche Küken nicht länger nach der Geburt getötet werden. Die Tiere sollen stattdessen aufgezogen und später als "hochwertiges Schlachtgeflügel in Österreich verarbeitet und vermarktet werden", hieß es in einer Aussendung der Zentralen Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG). "Wir freuen uns, dass wir nun anspruchsvollen Bio-Eierkonsumenten dieses besondere Angebot machen zu können. Wir müssen aber abwarten, ob sich die aus diesem Projekt ergebenden Mehrkosten pro Ei auch am Markt umsetzen lassen. Nur dann hat dieses Projekt mittelfristig und langfristig eine Chance am Markt", erklärte Franz Kirchweger, Obmann der Österreichischen Frischeier Erzeugergemeinschaft.

Die männlichen Tiere legen keine Eier, ihre Aufzucht und Fütterung bis zum schlachtreifen Tier ist daher im Vergleich zu herkömmlichen Masthühnern sehr kostenintensiv. Bei der ZAG ist man sich der Aussendung zufolge aber bewusst, "dass die Tötung der Junghähne nach dem Schlüpfen ein ethisches Problem darstellt, das in der Öffentlichkeit auch entsprechend diskutiert wird". Im Jahr wurden bisher etwa 10 Millionen männliche Küken gleich nach der Geburt allein in Österreich umgebracht. Schon im vergangenen Mai waren zwei der größten Betriebe bereits, diese blutige Praxis einzustellen (mehr dazu siehe hier).

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