Madoff-Betrug: Viele Ansprüche aus Österreich

40 Mrd. Dollar Verlust machen Geschädigte aus aller Welt geltend. Im Opfer-Fonds aber liegen nur 4 Mrd.

Durch den Milliardenbetrug des US-Investors Bernard Madoff Geschädigte konnten bis Ende April ihre Forderungen geltend machen – und überproportional viele Österreicher haben sich gemeldet. Nur aus den USA, Deutschland, Italien, Frankreich und der Schweiz kamen mehr der insgesamt 51.700 Fälle.

Insgesamt wurden 40 Milliarden Dollar an verlorenen Investments geltend gemacht, welche davon gerechtfertigt sind, wurde noch nicht geprüft. Der Madoff-Opfer-Fonds ( Madoff Victim Fund) hat knapp mehr als vier Milliarden Euro zur Verteilung aus dem Vermögen Madoffs zur Verfügung. Der Fonds geht davon aus, dass ein "substanzieller" Teil der gemeldeten Ansprüche wegfällt.

Aus den USA stammten 38 Prozent der Betroffenen, aber 58 Prozent der verlorenen Mittel. Drei Viertel der Ansprüche (77,5 Prozent) machten bis zu 500.000 Dollar aus, ein Zehntel (9,5 Prozent) zwischen einer halben und einer ganzen Million und 13 Prozent über eine Million.

"Außer in der Wüste Gobi und am Pol scheint es keine Gegend der Welt zu geben, die von diesem Betrug nicht berührt wurde."

Auch wenn die unzulässigen oder zu hohen Ansprüche erst ausgesiebt werden müssen, "scheint es, dass mindestens doppelt so viele Investoren wie bisher gedacht bei Madoffs Betrug Geld verloren haben, wobei die Verlusten um viele Milliarden höhere liegen als bisher angenommen", teilt der für die Ansprüche zuständige Anwalt Richard Breeden auf seiner Homepage mit. Breeden: “Außer in der Wüste Gobi und am Pol scheint es keine Gegend der Welt zu geben, die von diesem Betrug nicht berührt wurde."

Madoff hatte - angeblich über 20 Jahre - ein globales Schneeballsystem aufgezogen. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass 170 Milliarden Dollar durch das System geflossen sind. 2009 wurde er zu 150 Jahren Haft verurteilt.

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