Zweiter Streiktag "spürbar ruhiger“
Zweiter Streiktag der Lufthansa-Piloten: Allein am Frankfurter Flughafen seien für Donnerstag mehr als 700 Starts und Landungen gestrichen worden, sagte ein Sprecher in der Früh. "Es ist spürbar ruhiger", so der Sprecher weiter. Bereits am ersten Streiktag am Mittwoch blieb es auf den Flughäfen leer. Die meisten Passagiere hatten sich vorab über die Ausfälle informiert.
An den großen Drehkreuzen hatte man sich auf gestrandete Fluggäste vorbereitet. In Frankfurt hätten laut dem Sprecher aber nur etwa zehn Menschen im Transitbereich übernachten müssen.
Hoffnung auf schnelle Einigung
Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hatte die rund 5.400 Kapitäne und Co-Piloten zu dem Streik aufgerufen. Anlass sind die von der Lufthansa einseitig gekündigten Übergangspensionen, die den Piloten bisher ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Beruf ermöglichten. Außerdem fordern die Piloten ein Gehaltsplus von zehn Prozent. Bestreikt werden die Gesellschaften Lufthansa, Germanwings und Lufthansa Cargo.
Der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa, Christoph Franz, hofft auf eine schnelle Einigung mit der Gewerkschaft. "Ich hoffe, dass wir schnell wieder zu Gesprächen zusammenkommen und dann für beide Seiten akzeptable Kompromisse finden", sagte Franz der Bild-Zeitung.
"Wir möchten uns im Sinne unserer Passagiere und im Sinne des Unternehmens so schnell wie möglich einigen. Der Ruf der Lufthansa darf unter diesem Tarifkonflikt nicht leiden", sagte Franz. Der Streik treffe Unternehmen und Passagiere "sehr hart".
Markus Wahl von der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit bezeichnete die Angebote der Konzernleitung am Mittwoch als "Mogelpackung". "Nach außen hin gibt sich Lufthansa gesprächsbereit." Die Angebote seien aber immer die gleichen. "Für uns ist Lufthansa klar der Wolf im Schafspelz."
3.800 Flüge gestrichen
Wegen des härtesten Streiks der Unternehmensgeschichte hat die Lufthansa bis inklusive Freitag rund 3.800 Flüge gestrichen. Betroffen sind insgesamt etwa 425.000 Fluggäste. Der Ausstand ist bis Freitagnacht um 23.59 Uhr befristet. Danach will die Lufthansa möglichst schnell wieder den normalen Flugbetrieb aufnehmen.
Am Flughafen München ging man bei drei Streiktagen von Einbußen in Millionenhöhe aus. Auch der Frankfurter Betreiber Fraport beklagte pro Streiktag einen Umsatzverlust im einstelligen Millionenbereich.
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