Lufthansa will sich mit Piloten einigen

Nach dem Schock des Germanwings-Unglücks mit 150 Toten geht die AUA-Mutter Lufthansa die Lösung drängender Probleme im Unternehmen an. Am Mittwoch bot der Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr hat der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) eine Gesamtschlichtung über alle offenen Tariffragen an. Die Gewerkschaft will das Angebot prüfen.
Zwölf Streikrunden
In dem Tarifkonflikt hat es seit gut einem Jahr bisher zwölf Streikrunden gegeben, so dass dem Unternehmen ein Schaden von mehr als 220 Mio. Euro entstand. Lufthansa zufolge sind mit der VC sechs Tarifverträge offen, unter anderem zum Gehalt, zur Übergangsversorgung und zu den Betriebspensionen der rund 5400 Piloten der Gesellschaften Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings. Noch in dieser Woche könne man mit Gesprächen über die Person eines Schlichters beginnen. Es gehe im Sinne der Kunden darum, weitere Streiks zu vermeiden.
Die Gewerkschaft hatte seit langem die Gesamtschlichtung gefordert, die bisher von Lufthansa mit dem Argument abgelehnt worden war, man habe zu einzelnen Punkten noch gar nicht verhandelt. Hintergrund ist auch die umstrittene Einführung der neuen Billig-Plattform Eurowings, die von der VC kritisiert wird, aber als Unternehmensentscheidung nicht in Tarifverhandlungen verhandelt werden kann. Die VC forderte Lufthansa auf, das Angebot am Tariftisch detailliert zu unterbreiten.
Bei der Hauptversammlung stand zunächst die Trauer um die Opfer des Germanwings-Absturzes im Mittelpunkt. Die Aktionäre konnten sich am Mittwoch im Hamburger Congress-Centrum in ein Kondolenzbuch eintragen, um der 150 Opfer des schlimmsten Absturzes in der Unternehmensgeschichte zu gedenken.
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