Lufthansa: Köhler als Schlichter im Gespräch
Im Tarifstreit der Lufthansa mit ihren Flugbegleitern ist einem Magazinbericht zufolge der frühere deutsche Bundespräsident Horst Köhler als Schlichter im Gespräch. Köhlers Name sei in Kreisen der Gewerkschaft Ufo genannt worden, berichtete Der Spiegel. Der frühere IWF-Manager habe der Lufthansa einst geholfen, in Nigeria Fuß zu fassen, als er noch in Diensten des Internationalen Währungsfonds gestanden habe.
Dem Magazin zufolge denkt die Flugbegleiter-Gewerkschaft ferner darüber nach, parallel zu einer Schlichtung auch ein Mediationsverfahren vorzuschlagen. Ein solches wäre unverbindlicher, außerdem könnten beide Seiten dabei besser ihr Gesicht wahren, ohne eigene Rechtspositionen aufzugeben, hieß es.
Am Samstag drohte die Gewerkschaft Ufo mit einer "sehr langen" Streikperiode, sollten die neuen Gespräche und die Schlichtung ergebnislos bleiben. Ufo-Chef Nicoley Baublies sagte dem Nachrichtenmagazin Focus, wenn die Lufthansa stur bleibe, "streiken wir alle vier oder alle 14 Tage oder alle drei Wochen mal".
Vorerst müssen Lufthansa-Passagiere aber keine Flugausfälle durch Streiks befürchten, denn am Samstag begann die Friedenspflicht. Sie gilt, bis ein Schlichterspruch angenommen oder abgelehnt wird.
Historischer Streik

Beim dritten und bisher umfassendsten Streiktag der Lufthansa-Flugbegleiter musste das Unternehmen am Freitag etwa die Hälfte der planmäßig 1800 Flüge streichen. Über 100.000 Passagiere waren von dem ganztägigen und bundesweiten Ausstand betroffen.
Die Gewerkschaft fordert neben ihrem Kampf gegen die Auslagerung von Stellen Gehaltserhöhungen um fünf Prozent bei einer Laufzeit von 15 Monaten. Die Lufthansa hat dagegen eine Erhöhung um 3,5 Prozent über drei Jahre angeboten.
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