Lufthansa-Chef Franz macht Abflug in die Schweiz

Lufthansa-Chef Christoph Franz verlässt die Fluggesellschaft, um zum Schweizer Pharma-Riesen Roche zu wechseln. Der 53-Jährige, der die Lufthansa seit 2011 leitet, werde noch seinen Vertrag bis zum 31. Mai 2014 erfüllen, teilte die Airline am Montag mit. Bei Roche ist der 53-Jährige einziger Kandidat für den Präsidentenposten im Verwaltungsrat. Franz soll auf der kommenden Generalversammlung am 4. März gewählt werden, wie das Schweizer Unternehmen bekanntgab. Bei der Lufthansa hätte auf der Aufsichtsratssitzung am kommenden Mittwoch die Vertragsverlängerung um weitere fünf Jahre angestanden.
Sparprogramm
Der Wechsel trifft Europas größte Fluggesellschaft mitten in einer wichtigen Phase der Sanierung. Der Konzern hatte im vergangenen Jahr das Sparprogramm „Score“ gestartet, mit dem das Unternehmen sein Ergebnis bis 2015 um 1,5 Milliarden Euro im Jahr steigern will. Das entspräche einem operativen Gewinn von 2,3 Milliarden Euro. Für das bislang komplexeste Sparprogramm in der Unternehmensgeschichte sind eine Vielzahl interner Sparprojekte gestartet worden. Die Verlagerung der dezentralen Europaverbindungen von Lufthansa auf die Billigtochter Germanwings ist dabei das Kernstück.
Auch beim Personal will Lufthansa kräftig sparen: Mindestens 3500 von derzeit 117.000 Stellen sollen abgebaut werden, 2500 davon in Deutschland. Für Unruhe in der Belegschaft sorgten zuletzt Pläne des Managements, die Verzinsung der Betriebsrenten künftig nicht mehr garantieren zu wollen.
Seit seiner erfolgreichen Sanierung der Fluggesellschaft Swiss gilt Franz als in der Schweiz bestens vernetzt. Dem Roche-Verwaltungsrat gehört er seit 2011 an.
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